Rheinische Post Krefeld Kempen
Borussia torlos zurück auf Rang vier
Mönchengladbach kommt in Bremen über ein 0:0 nicht hinaus.
Borussia ist zurück auf dem vierten Platz. Ein 0:0 beim Abstiegskandidaten Werder Bremen reichte, um wieder am rheinischen Konkurrenten Bayer Leverkusen auf den Champions-League-Rang vorbeizuziehen. Bayer verlor 1:4 gegen den VfLWolfsburg, weswegen der wenig ambitionierte Auftritt der Borussen belohnt wurde. Am Ende war es TorwartYann Sommer, der eine Niederlage verhinderte.
Trainer Marco Rose tat in Bremen, was zu erwarten war: Er rotierte, brachte vier neue Spieler im Vergleich zur Startelf beim 1:3 gegen Bayer Leverkusen. Tony Jantschke, Oscar Wendt, Christoph Kramer und Lars Stindl spielten von Beginn an, zudem wechselte der Trainer das System. Im 3-4-1-2-System wollte sich Borussia beim Abstiegskandidaten wieder in die Erfolgsspur hieven.
Mit hohem Pressing versuchten die Borussen zunächst, Werder zu verunsichern. Den Schwung, den sich Werder vom 1:0-Sieg in Freiburg erhoffte, wollte Roses Team so abfedern. Das gelang zu Beginn, Florian Neuhaus gab nach vier Minuten den ersten Torschuss ab, doch der war kein Problem für Jiri Pavlenka. Werder arbeitete sich aber ins Spiel und hatte durch Davy Klaassen die erste Chance. Doch den Schuss des Niederländers wehrte Sommer stark ab (12.). Es war die erste von vielen Glanztaten an diesem Abend.
Beide Teams neutralisierten sich lange taktisch weitgehend. Borussia war das spielerisch reifere Team. Stark war, wie die Offensiven Alassane Plea, Marcus Thuram und Stindl nach hinten arbeiteten. Doch nach vorn fehlten die Kreativität, für die Stindl verantwortlich war, und die Wucht, die Thuram nicht wie sonst
Werder Bremen: Pavlenka - Veljkovic, Moisander, Groß - Gebre Selassie, M. Eggestein, Klaassen, Friedl - Osako (62. Bittencourt), Rashica (86. Bartels) - Sargent (73. Selke)
Bor. Mönchengladbach: Sommer - Jantschke (71. Bensebaini), Ginter, Elvedi - Lainer, C. Kramer (82. Benes), Neuhaus, Wendt - Stindl (71. Hofmann) - Pléa, Thuram (82. Herrmann)
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Zuschauer: Keine.
Tore: Keine.
Gelbe Karten: Gebre Selassie, Veljkovic / Jantschke entfalten konnte. Werders Rauten-System machte die Wege in der Mitte einigermaßen dicht, über die Flügel kamen die Borussen zu selten, weil sie ihrerseits recht mittig zentriert spielten. Die offensiv ausgerichteten Außenverteidiger Stefan Lainer und Wendt kamen zu selten durch.
Wie es gehen konnte, zeigte erneut Neuhaus, der nach einer Einzelaktion schoss, aber erneut an Pavlenka scheiterte (38.). Neuhaus war in Bremen der Borusse mit dem größten Zug zum Tor. Rose gab seinem Team einen entschlossenen Applaus mit auf denWeg in die zweite Halbzeit. Mehr Dynamik war nötig, um mehr Wirkung zu erzielen. Doch erstmal war Sommer gefragt. Beim Freistoß von Milot Rashica war er unten, dann wehrte er den Nachschuss von Marco Friedl mit dem Fuß ab.
Bremen war näher dran am Sieg. Doch es blieb in einem am Ende vogelwilden Spiel beim 0:0. Dank des Wolfsburger Ausrufezeichens war das aber genug. Trotz des ersten zu Null im Jahr 2020 war Nehaus nicht zufrieden. „Wir wollten hier gewinnen, das ist uns nicht gelungen“, sagte er.