Rheinische Post Krefeld Kempen

Duell der mental Angeschlag­enen

Fortuna und Schalke sind zwei Klubs, die mit Rückschläg­en zu kämpfen haben.

- VON PATRICK SCHERER

Trainer neigen in der Regel dazu, die Bedeutung von Partien etwas herunterzu­sspielen, um Druck vom Kessel zu nehmen. Nicht so bei Fortuna Düsseldorf vor dem Duell mit dem FC Schalke 04 am Mittwoch (20.30 Uhr). „Es ist ein Must-Win-Game – die Mannschaft weiß, wir müssen das Spiel gewinnen – egal, wie“, sagt Uwe Rösler. Sein Gegenüber ist bei der Wortwahl etwas defensiver: „Es geht darum, dass wir in Düsseldorf wieder Lösungsmög­lichkeiten finden und die vielen individuel­len Fehler abstellen. Sonst wird es in Zukunft schwierig, zu punkten oder Spiele zu gewinnen“, sagt David Wagner, der einen wichtigen Ausfall zu beklagen hat: Suat Serdar zog sich einen knöchernen Außenbanda­nriss in Höhe des Wadenbeink­öpfchens zu und wird drei bis vier Monate ausfallen.

Fest steht: Beide Teams mussten im Kalenderja­hr 2020 bisher viele Rückschläg­e einstecken. Schalke ist in der Liga mittlerwei­le seit neun Spielen ohne Sieg, Fortuna verspielte unter dem neuen Trainer Uwe Rösler vier Führungen: Gegen

Frankfurt (1:1 nach 1:0), Wolfsburg (1:1 nach 1:0), Hertha BSC (3:3 nach 3:0) und zuletzt beim 1. FC Köln, als die Düsseldorf­er bis in die 88. Minute 2:0 führten und doch nur 2:2 spielten.

Auf Schalke herrscht ebenfalls finstere Stimmung nach dem ReStart: Auf die niederschm­etternde 0:4-Niederlage im Revierderb­y bei Borussia Dortmund folgte ein fast noch ernüchtern­deres 0:3 gegen Abstiegska­ndidat FC Augsburg auf heimischem Rasen.

Rösler ist die königsblau­e Empfindlic­hkeit derzeit aber völlig egal: „Ob Schalke durch ihre Situation gefährlich oder ungefährli­ch ist, sei dahingeste­llt.Wir haben ein Heimspiel und müssen das Spiel gewinnen“, sagt der 51-Jährige. „Wir hätten eigentlich schon aus dem Abstiegska­mpf raus sein müssen. Aber wir sind mittendrin. Und wenn man die Ansetzunge­n sieht, wird es nicht einfacher. Deshalb ist die Bedeutung des Schalke-Spiels umso höher.“

Wieso sein Team nach erneut guter Leistung in Köln wieder einmal nicht als Sieger vom Platz ging, sorgte beim Trainer zunächst für ein paar Fragezeich­en. Doch noch in der Kabine kam es zur Aussprache mit und in der Mannschaft. „Wir hatten etwas zu verlieren und dann kamen alte Muster rein“, erklärt Rösler. „Wir standen zu tief, haben zu abwartend gespielt. Wir hätten höher stehen, höher pressen und unsere Abwehrlini­e weiter nach vorne schieben müssen. Das lernen wir aus dem Spiel.“

Und trotz seiner deutlichen Siegvorgab­e fordert der Coach für den Mittwochab­end Geduld von seinem Team: „Wir müssen das Spiel nicht in den ersten 20 Minuten gewinnen, sondern als Sieger nach 94 oder 95 Minuten vom Platz gehen.“

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FOTO: DPA Schalkes Benito Raman (re.) und Forunas Adam Bodzek.

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