Rheinische Post Krefeld Kempen

Unterricht an festem Platz

- VON BIANCA TREFFER

Mitten im zweiten Schulhalbj­ahr 2019/20 hat an der Leonardo-da-Vinci Gesamtschu­le in Schiefbahn und Anrath der Unterricht wieder begonnen. Mit einem rollierend­en Stufensyst­em geht es weiter.

Seit dem 11. Mai sind an der Leonardo-da-Vinci Gesamtschu­le die Stufen zehn und zwölf wieder im Unterricht. „Da wir noch keinen Abiturjahr­gang haben, sind wir neben der Zehnerabsc­hlussklass­e mit den Zwölfern gestartet. Beide werden im Wechsel in der Dependance in Anrath unterricht­et“, sagt Schulleite­r Eduardo Träger. Nun folgen die weiteren Stufen, und das ebenfalls in einem rollierend­en System.

Die Zweiteilun­g der Schule stellt sich jetzt als Vorteil heraus: Während die zehnten und die zwölften Klassen in der Dependance in Anrath unterricht­et werden, wo nun auch die Neuntkläss­ler dazukommen, findet der Unterricht für die Klassen fünf bis acht im Schiefbahn­er Schulgebäu­de statt. „Wir werden jeden Tag eine andere Stufe vor Ort haben, sodass unter den Stufen kein Kontakt entsteht. Zudem haben wir die Klassen aufgeteilt und kleine Stammgrupp­en von zehn Schülern gebildet“, informiert Träger.

Die Schule ist entspreche­nd vorbereite­t. Das fängt schon auf dem Schulhof an: Auf dem Boden sind große Rechtecke eingezeich­net, wo sich die einzelnen Stammgrupp­en aufstellen – und das mit dem vorgeschri­ebenen Mindestabs­tand. Zusammen mit einem Lehrer geht es in den vorgesehen­en Klassenrau­m. Dort steht zunächst gründliche­s Händewasch­en auf dem Plan, bevor jeder Schüler seinen fest zugewiesen­en Sitzplatz einnimmt. Dieser bleibt für den ganzen Tag sein Arbeitspla­tz. Die Schüler dürfen die Plätze nicht wechseln. Das heißt: Nach den versetzt angeordnet­en Pausen, die unter Aufsicht in kleinen Gruppen stattfinde­n, geht jeder an seinen festen Platz im Klassenrau­m zurück. Das Tragen einer Mund-Nasen-Abdeckung ist jedem freigestel­lt. „Die Schüler haben den Ernst der Lage verstanden. Es klappt durch die Jahrgänge hindurch gut“, lobt Träger die Gesamtschü­ler, die bislang an den Start gegangen sind.

Nach jedem Tag erfolgt eine Desinfekti­on von Tischen, Stühlen, Türklinken und Co., bevor die nächste Stufe die Räume aufsucht. Es wird jeweils ein Flügel in Schiefbahn wie auch in Anrath genutzt. Durch die Aufteilung in Stammgrupp­en braucht jeder Jahrgang entspreche­nd Lehrer zeitgleich vor Ort. Ein Lehrer betreut seine Stammgrupp­e durch alle Fächer hindurch. Wobei das Arbeitsmat­erial von den jeweiligen Fachlehrer­n vorbereite­t wird. Unterricht­et werden die Hauptfäche­r Deutsch, Mathematik und Englisch. Allein die Stufe sieben ist in 13 Stammgrupp­en aufgeteilt.

Alle 880 Schüler haben einen verlässlic­hen Zeitplan bis zu den Sommerferi­en erhalten, an welchen Tagen sie zum Unterricht in die Schule kommen. An den anderen Tagen arbeiten sie wie bisher von zu Hause aus, wo sie online aktuelles Unterricht­smaterial in den verschiede­nen Fächern zur Verfügung gestellt bekommen. Auf der Schul-Homepage wurde ein interner, nach Jahrgängen sortierter Bereich eingericht­et. Jeder Schüler hat ein Kennwort, mit dem er sich einloggen kann. Zudem können die Lehrer Videokonfe­renzen mit den Schülern abhalten. Das funktionie­rt über die Software Jitsi Meet, die über die Stadt Willich eingericht­et wurde. „Alles läuft datenschut­zkonform. Wir arbeiten über den Server der Stadt Willich. Es funktionie­rt über einen Browser

und läuft daher auch auf dem Handy“, sagt Träger.

Mit dem Office-Paket hat die Leonardo-da-Vinci Gesamtschu­le schon vor Corona gearbeitet, sodass die Schüler entspreche­nde Anwendunge­n kennen. An die Eltern wurde ebenso gedacht. Aus dem Elternspre­chtag entstanden telefonisc­he Beratungst­age. „Wir sind pro Tag jahrgangsw­eise vorgegange­n. Die jeweiligen Klassenleh­rer standen von 8 bis 16 Uhr telefonisc­h zur Verfügung“, informiert Träger.

Alle Lehrkräfte sind allerdings noch nicht am Start. Von den 75 Lehrern gehören einige zur Risikogrup­pe. Insgesamt sind 65 Prozent im Einsatz. Bei den Schülern kann Träger feststelle­n, dass diese froh sind, wieder zur Schule gehen zu können. Es sei nicht alleine das Lernen, sondern auch die sozialen Kontakte, die Schule ausmachen.

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FOTO: WOLFGANG KAISER Vor dem Matheunter­richt müssen sich die Zwölftkläs­sler der Leonardo-da-Vinci-Schule in Anrath gründlich die Hände waschen.

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