Rheinische Post Krefeld Kempen
Pinguine: Trivellato bleibt, Beaulieu wartet
Die Krefelder bestätigten am Mittwoch die Vertragsverlängerung mit dem Verteidiger, die bereits im Februar vollzogen wurde. Dagegen ist weiter unklar, ob der kanadische Trainer bei den Schwarz-Gelben seinen Vertrag erfüllen kann.
Wie zu erwarten war, bestätigten die Pinguine am Mittwoch die Vertragsverlängerung mit Alex Trivellato (RP berichtete). Bereits nach dem letzten Punktspiel der abgelaufenen Saison hatte der Verteidiger im Gespräch mit unserer Zeitung mit einem Augenzwinkern verraten, dass er weiter das schwarz-gelbe Trikot tragen wird. „Alex Trivellato hat seinen Arbeitsvertrag im Februar bereits um eine weitere Spielzeit verlängert“, heißt es in der Pressemitteilung des Klubs.
Alex Trivellato kam während der Saison 2017/18 vom EC Bad Nauheim aus der DEL2 nach 16 Einsätzen zu den Pinguinen. In der DEL hatte er bereits für die Eisbären Berlin und die Schwenninger Wild Wings gespielt. Insgesamt stehen für ihn in dieser Liga 325 Spiele, 16 Tore, 32 Vorlagen und 110 Strafminuten zu Buche. An der Spree reifte der am 5. Januar 1993 in Bozen geborene Italiener bei den Eisbären Juniors zum Profi. Sein damaliger Trainer Steffen Ziesche, Meistertorschütze der Pinguine von 2003, war stets davon überzeugt, dass Trivellato den Sprung in die DEL schaffen wird: „Wenn Alex das Vertrauen des Trainers spürt, ist auf ihn Verlass.“Für Italien trägt Trivellato seit der U18 das Nationaltrikot. Mittlerweile ist er Kapitän der A-Auswahl des Landes und hat 108 Länderspiele (3 Tore/5 Vorlagen) absolviert.
Sein Sommer sollte, wie der eines jeden Eishockeyprofis, eigentlich anders aussehen. Geplant war die Weltmeisterschaft in der Schweiz und ein Heimatbesuch in Italien. „Meine Familie fehlt mir, aber zumindest telefonieren wir täglich. Alle sind gesund, und das ist aktuell das Wichtigste. Nun freue ich mich auf ein weiteres Jahr in Krefeld und hoffe, dass wir an den neuen Plänen für den Standort festhalten und die Mannschaft positiv entwickeln können“, sagt der sympathische Verteidiger, der in der abgelaufenen Saison im Schnitt über 20 Minuten Eiszeit bekam und eine feste und zuverlässige Größe in der Krefelder Defensive war. „Alex hat eine Führungsrolle in Krefeld und soll mit seiner positiven Arbeitseinstellung als Vorbild für jüngere Spieler vorangehen“, sagt Sergej Saveljevs, Assistent der sportlichen Leitung.
Saveljevs telefonierte kürzlich mit Pierre Beaulieu. „Wir haben uns über Spieler unterhalten“, sagte der Trainer am Mittwoch im Gespräch mit der RP. Über seine Zukunft sei aber nicht gesprochen worden: „Sergej sagte mir nur, Roger Nicholas wolle sich in Kürze bei mir melden.“Der Kanadier besitzt noch einen Vertrag über die Saison hinaus. Der Klub kann entscheiden, ob als Chef- oder Assistenztrainer. Da Glen Hanlon bereits als Headcoach feststeht, bliebe für Beaulieu noch die Rolle des Co-Trainers: „Mein Agent hat mit Glen gesprochen, der sich eine Zusammenarbeit mit mir durchaus vorstellen könn
te.“In seinem Vertrag besitzt Beaulieu auch eine Ausstiegsklausel, die am 31. Mai abläuft: „Derzeit ist auf dem Transfermarkt wegen der Corona-Krise nicht viel los.“Er hofft jetzt, dass er so schnell wie möglich erfährt, was die neue Führung der Pinguine mit ihm vor hat. Das möchte auch Chad Costello gerne wissen. Der Top-Torjäger ist nach wie vor mit seiner Familie in Krefeld. In dieser Woche wollen die Pinguine ein Gespräch mit ihm führen.
Nach wie vor unklar ist, ob und wann die Pinguine Dauerkarten verkaufen.„Wenn es nach mir geht, erst dann, wenn feststeht, ob am 18. September die Meisterschaft beginnt“, sagte Matthias Roos. Der Ex-Geschäftsführer, der Mitte Juni die Pinguine verlassen wird, bekam in den vergangenenWochen viele Anfragen von Fans, die Dauerkarten kaufen wollen: „Ich will die Fans nur schützen. Klar hätten wir gerne das Geld auf dem Konto. Doch was passiert, wenn das Geld dann ausgegeben ist und es keine Saison gibt?“Man könne aber auch ein Treuhandkonto einrichten, auf das die Fans ihr Geld einzahlen: „Wenn ab dem 18. September gespielt wird, haben wir Zugriff auf das Konto, wenn nicht, zahlen wir das Geld zurück. Aber die Entscheidung liegt jetzt mehr nicht mir bei mir.“