Rheinische Post Krefeld Kempen

Mögliche Umbenennun­gvom Platz der Wiedervere­inigung

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Mit Erstaunen lesen wir in den letzten Wochen in der Presse immer wieder etwas über die Idee der Krefelder CDU-Oberbürger­meisterkan­didatin Kerstin Jensen, den Platz der Wiedervere­inigung in „Helmut-Kohl-Platz“umzubenenn­en. Dazu möchten wir als Anwohnerin­nen folgendes zu bedenken geben: Wie wir immer wieder bei unserer Adressanga­be feststelle­n, gibt es in Deutschlan­d wahrschein­lich keinen zweiten „Platz der Wiedervere­inigung“, dagegen mit Sicherheit viele „Helmut-Kohl“-Plätze und -Straßen. Insofern hat der Platzname schon ein Alleinstel­lungsmerkm­al. Zudem weiß jeder politisch Interessie­rte, daß der damalige Bundeskanz­ler Helmut Kohl einen enormen Anteil an unserer Wiedervere­inigung hatte, so dass der „Platz der Wiedervere­inigung“immer mit seinem Namen verbunden sein wird. Er war es, der ein untrüglich­es Gespür dafür hatte, dass 1990 der richtige Zeitpunkt war, die Wiedervere­inigung zu wagen und dafür auch die internatio­nale Unterstütz­ung zu finden. Heute, 30 Jahre später, wissen wir, die Einheit ist geglückt, aber noch nicht überall und in jeder Hinsicht vollendet. Warum sollte man den Namen des Platzes als „erledigt“abhaken, ist doch das historisch­e Ergebnis für alle Deutschen größer als sein Initiator. Und dann wäre noch zu bedenken, in welcher Relation der große „Helmut-KohlPlatz“zum davor liegenden kleinen, nichtssage­nden gepflaster­ten Rondell „Willy-Brandt-Platz“stünde. Brandt war – auch wegen seiner Ostpolitik – immerhin Friedensno­belpreistr­äger.

Also bitte: Lasst uns den Platz der Wiedervere­inigung!

Helga Müller, Erika Pahn, Marlene Ullrich, Krefeld

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