Rheinische Post Krefeld Kempen
Katze in Wohngebiet angeschossen
Eine Katze ist am helllichten Tag durch das Projektil eines Luftgewehrs am Rücken verletzt worden. Auf das Tier muss mitten im Wohngebiet an der Glockenspitz geschossen worden sein. Der Schütze ist bislang unbekannt.
Ein Unbekannter hat in demWohngebiet zwischen Brandenburger Straße, Glockenspitz und Glindholzstraße mit einem Luftgewehr auf eine Katze geschossen. Das Tier überlebte. Im Kleintierzentrum Asterlagen wurde ein Projektil aus seinem Rücken entfernt, das wegen des dicken Fells keine schweren Verletzungen verursacht hatte. Die Anwohner sind in Sorge. Denn in dem dicht besiedeltenWohngebiet leben viele Familien mit Kindern, und es gibt zahlreiche Haustiere. Außerdem ist eine Kindertagesstätte in anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt.“
Von solchen Schmerzen ist bei einem Schuss aus einem Luftgewehr auszugehen. Das wurde auch 2019 bei einer Gerichtsverhandlung vor dem Wolfratshauser Amtsgericht deutlich, bei der ein 84-Jähriger der Tierquälerei angeklagt wurde. Er sollte mit einem Luftgewehr auf eine Katze geschossen und sie am Hinterlauf verletzt haben.
Katzen mit Schussverletzungen sind keine Seltenheit. „In der Tierklinik sagte der Arzt uns, dass so etwas öfter vorkommt. Entsprechend routiniert hat er das Projektil entfernt“, berichtet Rainer Brüggen. Halb-Siamesin Jette hatte Glück im Unglück: Da ihr dichtes Fell leicht gelockt ist, drang das Diabolo-Geschoss nicht tief ein und hinterließ nur eine Fleischwunde. Im anderen Fall hätte es wahrscheinlich schwere Verletzungen am Rücken verursacht, die eine Lähmung oder sogar den Tod zur Folge hätten haben können.
Schusswunden bei Katzen sind schwer zu erkennen, nicht nur wegen des Fells, sondern auch, weil Katzen Schmerzen gut aushalten und sie entsprechend wenig zeigen.„Wir haben die Einschuss-Stelle abends beim Fernsehgucken bemerkt. Dann kuscheln wir immer mit unseren Katzen und kraulen sie. Dabei habe ich eine Erhebung gefühlt und dachte zuerst an eine dicke Zecke. Bei genauerem Hinsehen entdeckte ich dann das für ein Luftgewehr typische Projektil“, erinnert sich Rainer Brüggen.
Sofort fuhren er und seine Frau mit Jette in die Klinik. „Wir sind so froh, dass nicht mehr passiert ist. Jette muss jetzt eineWoche Zuhause bleiben. Kitty, unsere andere Katze, darf aber weiter nach draußen. Es sind Freigänger, die gewohnt sind, in die Gärten gehen zu können. Wir können keine Hauskatzen mehr aus ihnen machen“, erklärt Iris Brüggen. Trotzdem mache sie sich Sorgen.„Es ist ein ganz doofes Gefühl!“
Die Polizei Krefeld erfasst Vorfälle, in denen ein Luftgewehr zum Einsatz kommt, nicht separat. Polizeisprecher Andreas Séché:„Es kommt immer mal vor, ist aber eher selten. Das Führen einer Waffe ohne Waffenschein ist ein Vergehen.“
Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 02151 6340 entgegen.