Rheinische Post Krefeld Kempen
Verwaltung meldet zehn neue Corona-Fälle
Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen steigt in Krefeld von 20 auf 23. In sieben Fällen haben Ordnungskräfte Bußgeldverfahren wegen Verstoß gegen die Schutzverordnung eingeleitet.
Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) hat am Donnerstagvormittag gemeinsam mit der Polizei die Einhaltung der Corona-Schutzverordnung im Bereich der Schulen kontrolliert. Insgesamt mussten 52 Personen angesprochen werden und insbesondere auf das Abstandsgebot hingewiesen werden. In sieben Fällen haben die Ordnungskräfte Bußgeldverfahren eingeleitet: sechs Mal wegen Verstößen gegen die sogenannte Maskenpflicht, ein weiteres Mal, weil Angaben zu den Personalien verweigert wurden. Zudem wurde ein Platzverweis ausgesprochen, da eine Person eine Einsatzmaßnahme störte. Außerdem trug in einem Kiosk in der Innenstadt der dort tätige Mitarbeiter keine Mund-Nasen-Bedeckung: Ihn erwartet ein Bußgeld in Höhe von 50 Euro.„Der KOD sieht sich bei seinen Einsätzen vermehrt mit uneinsichtigen Mitmenschen konfrontiert“, erklärte gestern ein Sprecher der Stadtverwaltung. „Die Verwaltung bittet angesichts der in Deutschland allgemein ansteigenden Infektionszahlen alle Bürger, ihre Bereitschaft zur Vorbeugung gegen eine Ausbreitung der Covid-19-Infektionen durch Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln und das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckung wieder zu erhöhen.“
Zum Ende der Woche meldet die Stadt zehn neue Corona-Fälle. Die Gesamtzahl positiver Tests steigt auf nunmehr 1077 an. Aktuell infiziert sind 93 Personen, 956 gelten als genesen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen steigt von 20 auf 23. Insgesamt 17.661 Erstabstriche wurden vorgenommen, 4566 Mal war eine Quarantäne notwendig oder wurde angeraten. Übrigens: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die aktuellen Neuinfektionen aus Krefeld noch nicht verarbeitet, deshalb weichen die Angaben für die Seidenstadt dort aktuell (Stand 9. Oktober) ab.
Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen ruft der Hauptausschuss des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) zu mehr Rücksichtnahme auf. Schutzmaßnahmen müssten konsequent umgesetzt werden, mahnten die Ausschussmitglieder. Es sei sinnvoll, dass Bund und Länder möglichst lokal auf das Geschehen reagierten – zugleich brauche es gemeinsame Maßstäbe und einen „einheitlichen Korridor des Handelns“.
Eine flächendeckende Schließung von Kitas und Schulen wie im Frühjahr dürfe es „auf keinen Fall wieder geben“, hieß es. Dies wäre insbesondere gegenüber sozial benachteiligten Familien nicht vertretbar. Zudem forderte das ZdK zügige Maßnahmen für eine verbesserte Digitalisierung an Schulen: Die Pandemie habe deutlich gezeigt, dass es in diesem Bereich „massiven Nachholbedarf“gebe.
Besorgt zeigten sich die Laienvertreter darüber hinaus über die Lage älterer Menschen, insbesondere in Pflegeeinrichtungen. Sie dürften nicht erneut isoliert werden. Es brauche erweiterte Testmöglichkeiten fürVerwandte, aber auch für ehrenamtliche Helfer und Betreuer.
Zuletzt war die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland stark angestiegen. Am Freitag lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 4.516. Auch müssten immer mehr Menschen wegen Covid-19 auf Intensivstationen versorgt werden.
Im Kunigundenheim der Caritas war in dieser Woche der zweite Corona-Test einer Bewohnerin nach einer Rückkehr aus dem Krankenhaus positiv ausgefallen. Ein erster Test am 28. September war negativ gewesen. Die Bewohnerin war bis zum 5. Oktober in einem Quarantänezimmer untergebracht, sie wurde anschließend auf eine Isolierstation verlegt.