Rheinische Post Krefeld Kempen

Angenendt lebt ihren Bundesliga-Traum

- VON MARKUS HAUSDORF

Die 18 Jahre alte Torhüterin der Turnerscha­ft St. Tönis investiert dafür enorm viel. Die A-Juniorinne­n, die als Aufsteiger ihre ersten beiden Spiele gewonnen haben, erwarten am Samstag Buxtehude, ehe es am Sonntag nach Oldenburg geht.

Für die weibliche A-Jugend von der Turnerscha­ft St. Tönis steigt amWochenen­de das Finale in der Vorrunde der Jugend-Bundesliga Handball (JBLH). Das Team von David von Essen empfängt am Samstagnac­hmittag um 17 Uhr in der Sporthalle Corneliusf­eld den Buxtehuder SV, einen Tag später tritt man um 16.30 Uhr beim VfL Oldenburg an.

Mit welcher Begeisteru­ng, Leidenscha­ft und Engagement sie ihren Traum von der Bundesliga leben, kann man am Beispiel der Torhüterin Katarina Angenendt hervorrage­nd erkennen. Seit 2019 spielt die 18-Jährige bei der Turnerscha­ft St. Tönis. „Ich wollte den nächsten Schritt machen, habe den Verein mit Bedacht ausgewählt und habe hier zum einen großes Potential gesehen, aber auch eine gute Möglichkei­t, mich persönlich weiterzuen­twickeln“, erinnert sich die gebürtige Weselerin.

Im Alter von sechs Jahren begann sie mit dem Handball in ihrem Heimatvere­in HSG Wesel. Bis 2015 durchlief sie verschiede­ne Jugendmann­schaften, ehe sie dann zum MTV Rheinwacht Dinslaken wechselte. Drei Jahre spielte sie dort. Weil eine Torhüterin ausfiel, wurde sie vom Feld ins Tor beordert – ein wichtiger Schritt in der bisherigen Karriere.

Ihre Sache machte Katarina An

„Ich bin meinen Eltern extrem dankbar für

all das, was sie für mich getan haben“Katarina Angenendt

Torhüterin

genendt so gut, dass sie bereits zu Dinslakene­r Zeiten die Chance bekam, beim Zweitligis­ten TuS Lintfort mitzutrain­ieren. Den Aufwand, den sie betreibt, kostet enorm viel Zeit: Für jede Trainingse­inheit in Tönisvorst fährt sie 60 Kilometer pro Strecke und benötigt jeweils 45 Minuten. Für die zusätzlich­en Einheiten in Lintfort kommen pro Strecke weitere 30 Kilometer jeweils 30 Minuten dazu.

Ohne ihre engagierte­n Eltern Angelina und Dietmar hätte Katarina Angenendt all diese Möglichkei­ten nie gehabt. „Ich bin meinen Eltern extrem dankbar für all das, was sie für mich gemacht haben“, berichtet die 18-Jährige, die dank ihrer in Kroatien aufgewachs­enen Mutter sowohl über die deutsche als auch die kroatische Staatsange­hörigkeit verfügt.

Wenn man„Kati“, wie sie von allen gerufen wird, auf die Jugend-Bundesliga anspricht, strahlt die Keeperin über beide Ohren. „Dass wir die ersten beiden Spiele gewinnen würden, hätte keiner von uns gedacht. AmWochenen­de freuen wir uns natürlich auf die beiden Spiele gegen die Bundesliga­teams, die mit einigen Auswahlspi­elerinnen antreten. Wir werden versuchen, was möglich ist, und vielleicht gelingt uns ja eine Überraschu­ng. Abschenken werden wir diese Begegnunge­n sicherlich nicht“, sagt Angenendt, die das Geheimnis des Erfolgs im Teamgeist und dem Kampfgeist der St. Töniser Mädels sieht. Dank einer kämpferisc­hen Leistung drehte die Turnerscha­ft das Heimspiel gegen die SG Hamburg Nord noch nach einem Fünf-Tore-Rückstand und gewann die Begegnung am Ende mit 22:21.

So gibt es auch keine Probleme, obwohl Trainer David von Essen in Neele Brandt, Pia Leppkes und eben Katarina Angenendt über drei erstklassi­ge Torhüterin­nen verfügt. „Wir ergänzen uns gut und verstehen uns sehr gut“, sagt die Nummer eins.

Für dasWochene­nde hoffen Katarina Angenendt und ihre Mitspieler­innen vor allem im Heimspiel am Samstag gegen den Buxtehuder SV auf große Unterstütz­ung in eigener Halle. Unabhängig vom Ausgang wollen sie beide Spiele mit voller Leidenscha­ft angehen und beide Begegnunge­n vor allem genießen.

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FOTO: TS Ein starkes Trio der Turnerscha­ft St. Tönis: die Torhüterin­nen Pia Leppkes (links), Katarina Angenendt und Neele Brandt (rechts).

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