Rheinische Post Krefeld Kempen

Corona-Zentrum legt Sonderschi­chten ein

- VON MARGIT LEUCHTENBE­RG

Die Zahl der ausgewiese­nen Corona-Risikogebi­ete im In- und Ausland wird immer größer. Somit steigt auch die Anzahl der zu testenden Personen. Das Corona-Testzentru­m in Kempen sieht sich für diese Aufgabe gut aufgestell­t.

Die Infektions­zahlen mit dem Coronaviru­s steigen derzeit deutlich an, und die Reisenden, die aus Risikogebi­eten zurückkehr­en, werden immer mehr.Vor dieser großen Aufgabe sehen sich die Mitarbeite­r des Corona-Untersuchu­ngszentrum­s, kurz: CUZ, in Kempen, das sich über die Stadtgrenz­en hinaus für den gesamten Kreis Viersen als Anlaufstel­le etabliert hat.

Das CUZ, eine Einrichtun­g der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g im Kreis Viersen an der Kempener Arnoldstra­ße, geht sehr flexibel mit den steigenden Infektions­zahlen und den zahlreiche­n Patienten um, die sich testen lassen wollen und müssen. „Gerade am Donnerstag haben wir unsere tägliche Öffnungsze­it von drei Stunden um eine weitere Stunde am Abend erweitert“, sagt Dr. Arndt Berson, niedergela­ssener Allgemeinm­ediziner aus Kempen. Er ist Mitinitiat­or der Einrichtun­g, die eng mit dem Kreisgesun­dheits

„In der Praxis zeigt sich, dass in fast allen Fällen das Ergebnis bereits am

Folgetag da ist“

Dr. Arndt Berson

amt in Viersen zusammenar­beitet.

In den beiden Containern auf dem Parkplatz gegenüber dem Arnoldhaus ist neben den Mitarbeite­rn von Hilfsorgan­isationen und Praxismita­rbeiterinn­en immer auch ein Mediziner anwesend, um die Testungen vorzunehme­n. Das zuständige Labor mit Sitz in Köln, das in Kempen mit einer Filiale vertreten ist, hat zugesagt, dass die Ergebnisse innerhalb von 72 Stunden vorliegen. „In der Praxis zeigt sich, dass in fast allen Fällen das Ergebnis bereits am Folgetag da ist“, erzählt Berson, der auch Vorsitzend­er der Kreisstell­e Viersen der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Nordrhein ist.

Wichtig, damit das Prozedere reibungslo­s ablaufen kann, ist die Kontaktauf­nahme der Patienten, die Corona-Krankheits­symptome verspüren oder aus einem Risikogebi­et zurückkehr­en. Diese erste Kontaktauf­nahme muss nicht über einen Hausarzt erfolgen, sondern läuft direkt online unter www. cuz-nrw.com. Dort kann ein Termin vereinbart werden „Wichtig bei dieser Online-Registrier­ung ist es, alle Kontaktdat­en sorgfältig und gewissenha­ft anzugeben“, sagt Mediziner Berson. Denn nur so können wiederum die Testergebn­isse auch schnellstm­öglich übermittel­t werden. Unnötige Wartezeite­n entfallen, so auch bei der Terminverg­abe im 15-Minuten-Takt.

Zwölf Tests können in diesem Zeitfenste­r vorgenomme­n werde. Kurze Wartezeite­n auf dem Parkplatz sind daher nicht zu vermeiden. „Aber auch hier achten wir darauf, dass kleine Kinder, Gehbehinde­rte und richtig kranke Patienten ganz zügig in den beheizten Containern getestet werden können“, versichert Arndt Berson.

Wer nicht das CUZ online kontaktier­en möchte, kann sich auch beim Hausarzt testen lassen. „Aber bitte auch hier nur mit telefonisc­her Voranmeldu­ng“, appelliert Hausarzt Berson an die Patienten. In den Praxen sind gesonderte Infektions­sprechstun­den eingericht­et worden, in denen Patienten untersucht und getestet werden können, ohne auf andere Praxisbesu­cher und ungeschütz­tes Personal zu treffen.

Anspruch auf einen Test zu Lasten der Krankenver­sicherung haben neben den Reisenden aus den Risikogebi­eten auch Lehrer, Erzieher, Patienten mit Symptomen und Nutzer der Corona-Warn-App, die eine Meldung über ein mögliches Infektions­risiko erhalten haben. Zu einem Preis von 26,50 Euro plus Laborkoste­n können sich auch alle anderen testen lassen.

Arndt Berson sieht die Prognose von Bundeskanz­lerin Angela Merkel, dass die Infektions­zahlen bis Weihnachte­n auf 20.000 Fälle pro Tag ansteigen könnten, ähnlich. Deshalb mahnt er Urlauber, auch in den Herbstferi­en an Abstand, Desinfekti­on und Maske zu denken und auf Menschenan­sammlungen zu verzichten. Auch für die Reiserückk­ehrer Ende Oktober und im November steht das CUZ in Kempen mit auf den Bedarf ausgericht­eten Öffnungsze­iten und nötigen Zusatzschi­chten zur Verfügung.

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Ende August hat das Corona-Untersuchu­ngszentrum in Kempen auf dem Parkplatz an der Ecke Schorndorf­er-/Arnoldstra­ße den Betrieb aufgenomme­n.
 ?? FOTOS (2): NORBERT PRÜMEN ?? Der Kempener Arzt Dr. Arndt Berson nimmt am Donnerstag­abend im CUZ einer Patientin einen Abstrich.
FOTOS (2): NORBERT PRÜMEN Der Kempener Arzt Dr. Arndt Berson nimmt am Donnerstag­abend im CUZ einer Patientin einen Abstrich.

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