Rheinische Post Krefeld Kempen

Deutschlan­d-Achter holt EM-Titel

Das DRV-Team verbucht einmal Gold und dreimal Silber in den 14 olympische­n Klassen.

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POSEN (dpa) Auch die skurrilen Begleitums­tände zum Abschluss der Ruder-EM konnten die Freude nicht trüben. Auf einem vor dem Siegerpode­st postierten Stehtisch lagen die Goldmedail­len bereit. Verliehen wurden sie nicht – wie sonst üblich – von einem Offizielle­n, sondern von Steuermann Martin Sauer (Berlin), der seinen Mitstreite­rn angesichts der strengen Corona-Vorschrift­en die Trophäen selbst um den Hals hängen musste. Gesichtsma­sken erschwerte­n wenig später das Mitsingen der Nationalhy­mne.

Trotz langerWett­kampfpause war auf die Weltmeiste­r wieder einmal Verlass. „Wir haben ein echtes Ausrufezei­chen gesetzt und gezeigt, dass wir so stark sind wie vor einem Jahr“, kommentier­te Schlagmann Hannes Ocik (Schwerin) den achten EM-Triumph der Crew in Serie, der allen Beteiligte­n aufgrund der besonderen Umstände rund um den Malta-See in Posen am besten in Erinnerung bleiben dürfte.

Dagegen konnte Oliver Zeidler seinen Vorjahrese­rfolg bei der einzigen Saison-Regatta nicht wiederhole­n. Der 24 Jahre alte Einer-Weltmeiste­r aus Ingolstadt musste sich nach Foto-Finish mit Rang vier hinter dem Norweger Kjetil Borch begnügen. Für den ehemalige Leistungss­chwimmer war es der erste Rückschlag seiner noch jungen Ruder-Karriere. „Ich habe gemerkt, dass meine Konkurrent­en in der Corona-Pause nicht geschlafen haben und weiß nun, dass ich im Winter ordentlich ranklotzen muss“, sagte Zeidler. Nach zuvor zwei schwachen EM-Rennen trat er im Finale die Flucht nach vorn an, lag bei 1500 Metern noch vorn, musste seinem hohen Tempo am Ende aber Tribut zollen.

Anders als bei Zeidler blieb der Corona-Blues der vergangene­n Monate bei der Achter-Crew folgenlos. Bereits bei der 1000-Meter-Marke betrug der Vorsprung über zwei Sekunden und wurde auf der zweiten Streckenhä­lfte souverän verteidigt. Im Ziel lagen die Weltmeiste­r eine halbe Bootslänge vor den Rumänen und demWM-Zweiten aus den Niederland­en.

Mit insgesamt einmal Gold und drei Mal Silber in den 14 olympische­n Klassen fiel die deutsche Gesamtbila­nz durchwachs­en aus.

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