Rheinische Post Krefeld Kempen
Ballettstudio expandiert trotz Corona
Mit einer Mischung aus Ballett, Yoga und anderen Kursen nutzt Franziska Ballenberger die Möglichkeiten ihres neuen Studios voll aus. Trotz Corona kann sie nun sogar neue Schüler aufnehmen.
Bereits im vergangenen Jahr, bevor der Begriff Corona für etwas anderes als Bier stand, war Franziska Ballenberger an der Grenze ihrer Kapazitäten. Die ehemalige Profitänzerin, die in Hamburg das Tanzen erlernte und als Aktive in Monte Carlo, Chicago oder New York auftrat, hat sich in den vergangenen Jahren einen guten Ruf in der Krefelder Szene erarbeitet. Entsprechend groß war der Zulauf zu ihren Kursen.„Mit den alten Räumen war ich absolut an der Kapazitätsgrenze. Ich konnte keine neuen Schüler und Schülerinnen mehr aufnehmen“, erzählt die 43-Jährige.
Entsprechend war sie auf der Suche nach neuen Räumen für ihr Studio und fand sie an der Weyerhofstraße. „Als wir das hier zuerst angeschaut haben, war hier fast nichts. Es gab keine Heizung, keine richtigen Fenster und keine Toi
„Ich bin sehr
stolz auf meinen Stamm“Franziska Ballenberger
Tanzschul-Betreiberin
letten. Das Objekt stand eineinhalb Jahre leer“, erzählt sie. Der Vermieter habe viel investiert, und Ballenberger selbst brachte ihre Vorstellungen ein:„Wir haben zum Beispiel einen Schwingboden. Das ist heute das Modernste, was es gibt. Der Boden federt und ist damit sehr schonend für Rücken und Gelenke.“
Zwei große Räume stehen ihr nun zur Verfügung. Der eine hat rund 160, der zweite gut 100 Quadratmeter. „Mit allen Flächen, Empfangsbereich, Umkleide und so weiter, haben wir hier etwa 500 Quadratmeter. Damit ist auch Tanzen mit ausreichend Abstand möglich, und wir können auch zu Corona-Zeiten unsere Kurse anbieten“, sagt Ballenberger. Dabei hat sie ihr Spektrum nach dem Umzug sogar erweitert. Neben dem klassischen Standbein Ballett, das sie selbst hauptsächlich unterrichtet, bietet sie auch Kurse in anderen Tanzstilen an. Es gibt Sommertanzcamps, in denen Jazz oder Hip-Hop und Akrobatik vermittelt wird.
„Dafür habe ich Top-Trainer, die alle zertifiziert sind. Ich habe Tanzpädagogen dabei, einige sind selbst noch am Theater aktiv und arbeiten hier nebenher. Ich bin sehr stolz auf meinen Stamm“, erzählt die gebürtige Nürnbergerin undWahl-Krefelderin. Sie ist auch ausgebildete Pilates-Trainerin und hat dieses ebenso im Programm, Personal-Training und EMS, eine Trainingsart, bei der elektrische Stimulation das Training unterstützt. Neuerdings bietet sie auch Yoga an. Die Kurse leitet Silja Steffestun-Gottschalk. „Wir haben uns mal beim Bäcker kennengelernt und sind ins Gespräch gekommen. Sie hat mir von ihrem Studio erzählt und mir die Räume gezeigt, und ich war sofort begeistert. Das war fast ein wenig Liebe auf den ersten Blick“, berichtet die Yoga-Lehrerin, die in Indien Yoga erlernte und in Krefeld auch als Sängerin der beliebten Band „Smot“bekannt ist.
Schnell waren Vereinbarungen getroffen und Zeitpläne aufgestellt. DieYoga-Kurse vor allem für Kinder kommen hervorragend an.„Wir haben aktuell vier Termine in der Woche“, sagt Steffestun-Gottschalk.
Das Hauptaugenmerk aber liegt in der Tanzschule auf Tanz und hier insbesondere Ballett. Die Ausstattung ist so gut, dass sogar Tänzer des Theaters Krefeld-Mönchengladbach hier trainieren. „Wir sind die einzige Schule in Krefeld, die mit Schwingboden ausgestattet ist. Das wissen die Profis zu schätzen“, sagt Ballenberger nicht ohne Stolz. Auch viel Platz kommt den Spitzentänzern naturgemäß zugute.„In den alten Räumen waren wir am Limit. Hier können wir trotz aller Corona-Auflagen und Abstandsregeln sogar noch neue Schüler aufnehmen. Das Studio bietet wirklich tolle Möglichkeiten“, erzählt Ballenberger erfreut.
An Wettbewerben können diese Schülerinnen und Schüler aktuell nicht teilnehmen. „Die sind leider alle abgesagt“, erzählt sie. In normalen Zeiten aber geht es regelmäßig zu allerlei Events, bei denen die Künste auch präsentiert werden können. Wenn die Beschränkungen enden, soll die Schule auch noch weiter wachsen.