Rheinische Post Krefeld Kempen

Nicolas könnte ein zweites Jahr ohne Spielpraxi­s erleben

Der Torwart ist aktuell an den Zweitligis­ten VfL Osnabrück ausgeliehe­n. An Philipp Kühn kommt er aber vorerst nicht vorbei.

- VON HANNAH GOBRECHT

Mitte August wurde derWechsel von Moritz Nicolas zum VfL Osnabrück bekanntgeg­eben. Da befand sich Nicolas noch im Aufbautrai­ning nach seiner Knieverlet­zung, die er sich bei seinem Bundesliga-Debüt für Union Berlin (0:4 gegen Hoffenheim) zugezogen hatte. Osnabrücks Nummer eins der vergangene­n Saison, Philipp Kühn, erhielt zunächst denVorzug für den Saisonstar­t.

In der Länderspie­lpause sollten die Karten neu gemischt werden. Doch der Zweitligis­t ist trotz des schweren Auftaktpro­gramms überrasche­nd gut in die Saison gestartet: Drei Spiele, fünf Punkte, darunter ein Sieg gegen Hannover 96. Achtungser­folge, bei denen Kühn sich als sicherer Rückhalt erwies. Einen Grund, den Torwart zu wechseln, hat Cheftraine­r Marco Grote aktuell also nicht.

Doch den Kopf sollte Nicolas nicht hängen lassen. Torwarttra­iner Rolf Meyer, der ein Faktor für die Wechsel-Entscheidu­ng war, ist bekannt dafür, junge Torhüter voranzubri­ngen. Manuel Riemann (VfL Bochum), Daniel Heuer Fernandes (Hamburger SV) oder auch Marvin Schwäbe (Brøndby IF) sind durch seine Torwartsch­ule gegangen.

Nicolas und Osnabrück – es ist der nächsteVer­such, das Torwart-Talent endlich ans Spielen zu bekommen. „Er muss jetzt dranbleibe­n und sich der Situation stellen. Gerade in der Rückrunde werden noch viele Spiele folgen“, sagt Borussias Torwarttra­iner Uwe Kamps zu unserer Redaktion. Immerhin durfte Nicolas in der vergangene­n Woche im Test gegen Viktoria Köln (2:0) spielen und hielt seinen Kasten bis zum Spielabbru­ch (Unwetter) kurz vor Schluss sauber.

Und es gibt zwei weitere Faktoren, die Nicolas Mut machen sollten: Eine Einsatzgar­antie für die komplette Saison hat der 28-jährige Kühn nicht. Das vergangene Jahr in Osnabrück hat gezeigt, wie schnell es im Tor zu einem Wechsel kommen kann. Der VfL startete mit Nils Körber (Hertha BSC) in die Saison. Am vierten Spieltag verletzte sich Körber, Kühn wurde eingewechs­elt und stand von da an im Tor – bis er seinen Platz im Januar wieder für zwei Spiele aufgrund einer GelbRot-Sperre räumen musste.

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FOTO: DPA Moritz Nicolas durfte bei Borussias Profis einst im Telekom-Cup gegen die Bayern das Tor hüten.

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