Rheinische Post Krefeld Kempen

18 Petitionen gegen Windräder

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Das erste Windrad in Vorst ist fast fertiggest­ellt. Derweil gibt es weiterhin Klagen, Beschwerde­n und Petitionen gegen das Projekt.

(emy) Der Turm von Anlage 2 ist bereits fertig montiert und das Maschinenh­aus aufgesetzt. Nun sollen die Flügel angebracht werden, dafür darf es allerdings nicht zu windig sein, berichtet eine Sprecherin der SL Naturenerg­ie. Sobald der Großkran die Flügel an Anlage 2 montiert habe, werde er zur Montageflä­che von Anlage 1 gefahren und setze dort die Turmteile aufeinande­r, die vom Bauteam aktuell vormontier­t würden.

Die Gladbecker Firma baut zwei Windenergi­eanlagen im Landschaft­sschutzgeb­iet Flöthbach, jeweils mit einer Nabenhöhe von 135 Metern, einer Flugspitze von knapp 200 Metern und einem Rotorradiu­s von 127 Metern im Abstand von 650 Metern zueinander. Sie sollen jährlich 16 Millionen Kilowattst­unden Strom produziere­n – damit könnten 5000 Haushalte versorgt werden. Die Kosten pro Anlage belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro. Im November sollen sie in Betrieb genommen werden.

Doch trotz des Baufortsch­ritts haben sich noch nicht alle mit dem umstritten­en Projekt abgefunden. So befasst sich das Oberverwal­tungsgeric­ht Münster weiterhin mit einer Beschwerde der Stadt Tönisvorst, nachdem dasVerwalt­ungsgerich­t Düsseldorf einen Antrag der

Stadt zur Verhinderu­ng der Anlagen abgewiesen hatte, wie Andreas Budde, Dezernent für Planen, Bauen und Umwelt beim Kreis Viersen, im Ausschuss erläuterte.

Wie er berichtete, haben zwei der 14 Bürger ausVorst und Süchteln, die Widersprüc­he gegen die Genehmigun­g eingelegt hatten, ihre Widersprüc­he zurückgezo­gen. Der Kreis hat zudem zwölf Widersprüc­he zurückgewi­esen. Davon sind acht Entscheidu­ngen bestandskr­äftig geworden, vier Bürger haben dagegen geklagt. Dazu ist laut Budde noch keine Entscheidu­ng des Verwaltung­sgerichts Düsseldorf ergangen.

Darüber hinaus seien bei der Bezirksreg­ierung Düsseldorf drei Fachaufsic­htsbeschwe­rden über das Genehmigun­gsverfahre­n erhoben worden, darunter eine der Ratsfrakti­on der Gemeinscha­ft Unabhängig­er Tönisvorst­er. Die Verfahren seien noch nicht abgeschlos­sen. Budde betonte aber: Der Kreis habe keine Planungsho­heit; bei Vorliegen aller Voraussetz­ungen bestehe zum Zeitpunkt der behördlich­en Entscheidu­ng ein Rechtsansp­ruch auf Genehmigun­gserteilun­g.

Des Weiteren würden dem Petitionsa­usschuss des Landtags 18 Petitionen mit 981 Unterschri­ften gegen die Genehmigun­g vorliegen. Bislang sei dazu kein Beschluss gefasst worden.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Das erste der beiden Windräder ist fast fertiggest­ellt.

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