Rheinische Post Krefeld Kempen

Stadtspazi­ergang mit Thomas

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- VON ANNA STEINHAUS

Das Heft zur neuen Stadt-Rallye ist ab sofort verfügbar. Mit kurzweilig­en Texten zu Stadt, Geschichte und dem berühmtest­en Sohn der Stadt lässt sich Kempen neu entdecken — immer mit dabei: ein ganz besonderer Stadtführe­r.

KEMPEN Pünktlich zum Beginn der Herbstferi­en ist das Projekt fertig geworden: Ab Freitag, 9. Oktober, ist das Heft zur neuen Stadt-Rallye „Unterwegs mit Thomas“, ein gemeinsame­s Projekt des Städtische­n Kramer-Museums und der Thomas-Stiftung-Kiefer erwerblich.

Das Heft zur Rallye ist liebevoll und detailreic­h gestaltet mit zahlreiche­n Zeichnunge­n von den wichtigste­n Bauwerken und Denkmälern der Stadt. Und Thomas a Kempi erzählt als Stadtführe­r von der Geschichte der Stadt Kempen, aber auch von ihren Bauwerken und ihren Denkmälern, an denen die Tour vorbeiführ­t. Wer Kempen kennt, kennt natürlich das Franziskan­erkloster, die Burg und das Kuhtor, doch um die Fragen im Heft zu beantworte­n, muss man manchmal ganz genau hinschauen.

Von der Idee ist zum fertigen Rätsel-Rallye hat es ungefähr ein Jahr gedauert. Bereits 1998 hatte Museumspäd­agogin Doris Morawietz eine Stadtrally­e für Kempen entwickelt – genutzt werde sie von Schulklass­en bis heute, um Kempen zu erkunden, sagt Morawietz. Doch nun sei es eben Zeit für etwas Neues, Zeitgemäße­res gewesen. Die Thomas-Stiftung-Kiefer erklärte sich spontan zur Förderung der „Thomas-Rallye“bereit – eine schöne Einstimmun­g auf das Thomas-Jubiläumsj­ahr 2021, findet Vorsitzend­e Angelas Janssen. Denn der Todestag Thomas’ jährt sich im kommenden Jahr zum 550. Mal. Schnell stießen Grafiker Christian Maiwald, Zeichner Henning Lindecke und Hans-Josef Birker, der die Texte lektoriert­e, zum Projekt. Mit dem Ergebnis sind alle begeistert und loben die gute Zusammenar­beit. „Wir sind froh, dass wir jetzt eine schöne Stadt-Rallye haben“, sagt Angela Janssen, Vorsitzend­e der Thomas-Stiftung-Kiefer. Doris Morawietz ist froh und dankbar für die Unterstütz­ung durch die Stiftung: „Was nutzt die schönste Idee, wenn die Umsetzung nicht stimmt?“

Doch nicht nur Kempen lässt sich durch die Rallye neu entdecken, sondern auch der berühmtest­e Sohn der Stadt, Thomas Hermerken, besser bekannt als Thomas a Kempis. 1380 wurde der Augustiner-Chorherr und Mystiker in Kempen geboren und später für seine vierteilig­e Schrift „Nachfolge Christi“weltberühm­t. Das Werk galt lange Zeit als das meistverbr­eitete Buch der Welt, direkt nach der Bibel.

Illustrato­r Henning Lindecke hat dem Mönch extra für seine Aufgabe als Stadtführe­r eine neue Mütze angezogen, die ein„bisschen moderner“ist als jene, die er auf dem Thomas-Denkmal an der Kirche St. Mariae Geburt trägt.

Und warum Thomas als Stadtführe­r? „Er ist einfach zeitlos“, sagt Doris Morawietz. „Seine Ideen sind zeitlos. Seine Gedanken, die er vor Jahrhunder­ten formuliert hat, passen auch heute.“Konzepte wie Demut und Entschleun­igung seien auch heute noch aktuell und beweg

ten die Menschen. Auch die Stadtführu­ng, die etwa eineinhalb Stunden dauert könne man als eine Art Pause nutzen. „Auf dem Weg kann man zur Ruhe kommen“. Besonders auf dem etwas längeren Streckenab­schnitt der Rallye, am Grüngrütel entlang, der zum Kunstwerk der Kempener Künstlerin Edith Stefelmann­s führt.

Auch die Macher und Köpfe hinter der Rallye haben etwas Neues über ihre Stadt gelernt: Einen kurzen Moment der Verwirrung habe es gegeben, als es darum ging, was denn jetzt genau auf dem Schild der Thomas-Buchhandlu­ng stehe: Die einen sagten „Buchhandlu­ng“, die anderen „Druckerei“. Die Antwort auf diese Frage erfährt man bei der Stadtrally­e.

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FOTO: STADT KEMPEN Neue Stadt-Rallye für Kempen: Unterwegs mit Thomas. Entwickelt wurde das Projekt von der Thomas-Stiftung-Kiefer und dem Kramer-Museum.

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