Rheinische Post Krefeld Kempen

Holterhöfe­r Bürger vermissen Briefkaste­n

- VON SVEN SCHALLJO

Auf Betreiben des Bürgervere­ins wurde der Briefkaste­n Am Rotdorn abgebaut. Andere Bürger sind verärgert und hätten ihn gern zurück. Einen neuen Standort gibt es bislang nicht. Die Post hat die Suche zunächst eingestell­t.

Der abgebaute Briefkaste­n Am Rotdorn im Bezirk Holterhöfe sorgt weiter für Verwirrung. Nachdem die Post diesen nach Beschwerde­n des Bürgervere­ins abgebaut hatte, melden sich nun andere Bürger, die ihn gern zurück hätten. Bei der Hotline der Post ist die Informatio­n über den Abbau verspätet angekommen und ein neuer Standort ist bislang nicht gefunden. Doch der Reihe nach: Der Briefkaste­n stand an der Kreuzung Am Rotdorn und Anrather Straße. Nach deren Ausbau war hier das Verkehrsau­fkommen deutlich gestiegen, weshalb es durch parkende Autos von Kunden, sowie die Lieferfahr­zeuge der Briefträge­r, die den Kasten leerten, immer wieder zu gefährlich­en Situatione­n gekommen sei. Darum betrieb der Bürgervere­in den Abbau.

„Wir haben daraufhin nach einem neuen Standort gesucht, zunächst aber keinen gefunden, der entspreche­nd alle Anforderun­gen erfüllt hätte. Wenn sich Kunden melden, die sich bereit erklären würden, den Kasten auf ihrem Grundstück aufstellen zu lassen, würden wir das gern nutzen, wenn es von den Voraussetz­ungen her möglich ist“, sagt Post-Sprecherin Britta Töllner. Eine solche Person könnte es tatsächlic­h geben, denn die Anwohnerin­Viktoria Haikin möchte sich deswegen an das Unternehme­n wenden.

Vorausgega­ngen war bei ihr Verwunderu­ng. „Am Freitag habe ich den Kasten noch genutzt und meine Geschäftsp­ost dort eingeworfe­n. Alles war normal und als ich am Montag wieder hinkam, war der Kasten weg. Jetzt muss ich etwa zwei Kilometer mit dem Auto zum nächsten Briefkaste­n fahren, statt einige Meter zu laufen. Das kostet Zeit, Nerven und ist auch nicht gut für die Umwelt“, kritisiert die Inhaberin eines Lohn- und Kontierung­sbüros. Dabei sei sie nicht die einzige, die den Kasten vermisse. „Ich habe einige vor allem ältere Leute getroffen, die ebenfalls verwundert waren.Wir dachten erst, der Briefkaste­n sei gestohlen worden“, erzählt sie.

Darum rief sie kurzerhand bei der Hotline der Post an und fragte nach dem Kasten. „Da hat man mir dann gesagt, der stünde noch da. Das hat mich doch etwas stutzig gemacht, denn ich habe ja gesehen, dass er weg war“, erzählt Haikin in einem Gemütszust­and zwischen Amüsierthe­it undVerwund­erung. Des Rätsels Lösung liefert Post-Sprecherin Töllner: „Unsere Hotline nutzt für die Kästen die gleiche Informatio­n, wie Kunden. Auf unserer App und unserer Homepage gibt es den Standortfi­nder unter www.deutschepo­st.de/ standortfi­nder. Und da wurde der Kasten wohl am Montag noch angezeigt. Manchmal dauert eine Aktualisie­rung einige Zeit. Heute ist der Kasten aber raus. Dass die Kunden etwas irritiert sind verstehen wir na

türlich“, versichert sie.

Haikin wiederum ärgert sich vor allem über den von ihr vermuteten Alleingang des Bürgervere­ins. „Es gab da keine Informatio­n. Den Zeitungsar­tikel habe ich nicht gesehen und er kam ja auch erst, nachdem der Kasten abgebaut war. Ich empfinde diesen Alleingang als nicht im Sinne der Bürger“, kritisiert sie. Außerdem hat sie einen Vorschlag an die Post: „Ich denke, es wäre schön gewesen, an der Stelle, an der der Kasten stand, eine kurze Notiz, ein Schild, aufzustell­en, in der kurz erklärt wird, warum der Abbau erfolgte und vor allem, ob und wo ein neuer Kasten hinkommt“, sagt sie.

Möglicherw­eise wird dieser neue Stellplatz nun an ihrer eigenen Adresse, eine Querstraße weiter, sein. „Ich würde mich freuen, wenn das passieren würde. Das würde mir ja noch mehrWege abnehmen“, sagt Haikin. Und auch die Post zeigt sich über die Aussicht erfreut. „Generell hätten wir gern einen neuen Standort in der Nähe. Aber das muss eben auch passen und bislang wurde keiner gefunden“, sagt Töllner.

 ?? FOTO: BIRGIT HENTSCHEL ?? Nach Beschwerde­n des Bürgervere­ins wurde der Briefkaste­n wegen der Gefahrenla­ge am Rotdorn abgebaut. Einen Ersatzstan­dort gibt es noch nicht. Der nächste Kasten ist mit dem Auto etwa zwei Kilometer weiter weg.
FOTO: BIRGIT HENTSCHEL Nach Beschwerde­n des Bürgervere­ins wurde der Briefkaste­n wegen der Gefahrenla­ge am Rotdorn abgebaut. Einen Ersatzstan­dort gibt es noch nicht. Der nächste Kasten ist mit dem Auto etwa zwei Kilometer weiter weg.

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