Rheinische Post Krefeld Kempen

Im Landtag: Schläge bei Krefelder Polizeiein­satz

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(jon) Nach der Kritik an einem Polizeiein­satz in Krefeld am vergangene­n Wochenende soll der Fall nun im Innenaussc­huss des Landtags aufgerollt werden. Die SPD-Fraktion hat einen entspreche­nden Bericht von der NRW-Landesregi­erung angeforder­t. Ein im Internet verbreitet­es Video hatte gezeigt, wie ein Mann von mehreren Polizisten festgehalt­en und von einer Beamtin mehrfach auf den Kopf geschlagen wurde.

Die Staatsanwa­ltschaft prüft nach Angaben eines Sprechers weiter, ob ein Anfangsver­dacht für Körperverl­etzung im Amt vorliegt. Es müsse unter anderem geklärt werden, welche Situation derVideose­quenz vorausgega­ngen sei.

Dazu hatte die Polizei mitgeteilt, dass es zunächst zu einem Brand in einer Wohnung eines Hauses an der Hubertusst­raße gekommen war, in dem der 47-Jährige war. Als die Polizisten ihn raus holen wollten, sei er zurückgera­nnt und habe etwas in die Flammen geworfen. Wieder an der Tür habe er mit einer Zange nach den Polizisten geschlagen. Er habe um sich getreten und gespuckt. Im Gerangel mit den Beamten habe er auch noch ein Reizgas der Polizei aufgehoben. Der Mann kam wegen schwerer Brandstift­ung und Widerstand­s in Untersuchu­ngshaft.

„Das im Netz kursierend­e Video zur Festnahme in Krefeld hat aufgrund der dort sichtbaren Gewaltanwe­ndung bei vielen Menschen Fragen aufgeworfe­n. Diese gilt es zu klären“, so der innenpolit­ische Sprecher der SPD-Fraktion, Hartmut Ganzke:„Wenn derVorwurf des Machtmissb­rauchs in der Polizeiarb­eit im Raum steht, ist eine schnelle Klärung im Interesse aller Polizistin­nen und Polizisten, die Tag für Tag in NRW ordentlich ihre Arbeit erledigen.“Ganzke will von der Landesregi­erung in einem schriftlic­hen Bericht die Hintergrün­de des Falls erfahren und bittet „um Stellungna­hme zu den in Presse und sozialen Medien erhobenenV­orwürfen“.

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