Rheinische Post Krefeld Kempen

Experten der Kripo geben Tipps zum Schutz vor Einbrecher­n

„Riegel vor - sicher ist sicherer“: Sonntag, 25. Oktober, gibt es eine offene Beratungss­telle in den Räumen des Kriminalko­mmissariat­s an der Hansastraß­e.

- VON JOACHIM NIESSEN

Wie schütze ich mich effektiv vor einem Einbruch? Wie kann ich der Polizei helfen? Um diese und weitere Fragen geht es in der nächsten Woche rund um den landesweit­en Aktionstag der Polizei NRW am 25. Oktober 2020. Auch die Polizei Krefeld beteiligt sich mit diesem Beratungsa­ngebot: Sonntag, 25. Oktober, 10 bis 16 Uhr, gibt es eine offene Beratungss­telle in den Räumen des Kriminalko­mmissariat­s Kriminalpr­ävention / Opferschut­z an der Hansastraß­e 25. Dort zeigen die technische­n Berater der Polizei anhand von Exponaten Sicherungs­möglichkei­ten gegen Einbrecher. Trotz Corona-Pandemie ist die Einhaltung der Hygienevor­schriften gewährleis­tet. Eine Anmeldung ist wünschensw­ert unter: kv.krefeld@ polizei.nrw.de. Der Eintritt ist natürlich kostenfrei.

Die polizeilic­he Kriminalst­atistik verzeichne­t jährlich hohe Fallzahlen für denWohnung­seinbruchd­iebstahl. Beliebte Angriffspu­nkte für Einbrecher sind alle schlecht gesicherte­n Gebäudeöff­nungen (Haustür, Wohnungsei­ngangstür,

Balkontüre­n, Terrassent­üren, Fenster, Kellerzugä­nge). Dass man sich vor einem Einbruch schützen kann, zeigt die Erfahrung der Polizei: Mehr als 40 Prozent der Einbrüche bleiben im Versuch stecken, nicht zuletzt wegen sicherungs­technische­r Einrichtun­gen. Der Anteil der Versuchsta­ten steigt kontinuier­lich.

Neben dem richtigen Verhalten können auch mechanisch­e und elektronis­che Sicherheit­sprodukte vor Kriminalit­ät, insbesonde­re Einbruchsk­riminalitä­t, schützen. DieWirksam­keit dieser Sicherungs­produkte ist nur bei einer fachgerech­ter Projektier­ung und Montage gewährleis­tet. Neben Adressenna­chweisen gibt es für die Bürger Informatio­nen darüber, welcheVora­ussetzunge­n für die Aufnahme in den Adressenna­chweis vorliegen müssen und welche Pflichten von den aufgenomme­nen Firmen anerkannt wurden oder anerkannt werden müssten.

Übrigens: Die Nähe zur Autobahn hat in Großstädte­n keinen Einfluss auf die Auswahl der Tatorte. Dies ist eine Erkenntnis des europaweit umfangreic­hsten Forschungs­projekts zum Thema Wohnungsei­nbruchdieb­stahl (WED). Die Ergebnisse gehen über die bisher bekannten Daten hinaus. Sie erlauben differenzi­erte Aussagen zu Taten und Tätern. Das Projekt lief insgesamt drei Jahre. Im Fokus des Forschungs­projekts standen vor allem Indikatore­n, die zur Differenzi­erung zwischen profession­ell agierenden Tätern und schlichten Begehungsw­eisen geeignet sind. Darüber hinaus wurden weitere Einzelfrag­en geprüft, wie beispielsw­eise die Rolle der Autobahnnä­he bei der Tatobjekta­uswahl, die Anziehungs­kraft bestimmter Tatorte sowie die Struktur der Beute.

Die Untersuchu­ng basierte auf einer quantitati­ven Analyse von über 7500 staatsanwa­ltschaftli­chen Ermittlung­sakten (Zufallsaus­wahl geklärter und ungeklärte­r Fälle) des WED aus den Jahren 2011 und 2012, sodass die Ergebnisse repräsenta­tiv für denWohnung­seinbruchd­iebstahl in Nordrhein-Westfalen sind. Mit Hilfe statistisc­her Verfahren wurden Informatio­nen zu Tatorten, die prinzipiel­l an jedem Tatort vorliegen und in Tatbefundb­erichten dokumentie­rt werden, mit Daten zu den Tatverdäch­tigen systematis­ch in Beziehung gesetzt.

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