Rheinische Post Krefeld Kempen

Förderprei­s für den Dirigenten Yorgos Ziavras

Die Freunde des Theaters in Mönchengla­dbach haben dem 32-jährigen Griechen den mit 1500 Euro dotierten Preis verliehen.

- VON HEIDE OEHMEN

Es war ein unglücklic­h gewählter Zeitpunkt für die Verleihung eines Förderprei­ses – eine Stunde vor dem 2. Sinfonieko­nzert. So verloren sich leider – neben den „Freunden des Theaters“– nur wenige Besucher im großen Theatersaa­l, und alle Akteure standen unter Zeitdruck. Dennoch gelang es Prof. Hans-Dieter Jakubowski, den glückstrah­lenden Preisträge­r ohne Hektik zu würdigen. Im Rheydter Haus wurde jetzt der Dirigent und Pianist Yorgos Ziavras mit dem Förderprei­s der Theaterfre­unde geehrt. Der Preis ist mit 1500 Euro dotiert.

„Sie haben, noch als Student, im Opernstudi­o angefangen und schon damals Nachdiriga­te in Oper und

Ballett übernommen“, führte der Vorsitzend­e der Theaterfre­unde aus. „Dabei waren sie für alle Stilrichtu­ngen offen und setzten sich besonders für Neue Musik ein. Jetzt sind Sie als Gastdirige­nt in Deutschlan­d und auch in Ihrer griechisch­en Heimat sehr gefragt – zum Glück hat unser Theater Sie als ständigen Gastdirige­nten gewonnen.“

Im März 2019 hatte Ziavras die große Ehre, anlässlich des 80-jährigen Bestehens der Griechisch­en Nationalop­er in Anwesenhei­t er Staatspräs­identin die Galavorste­llung mit Johann Strauß‘ „Fledermaus“zu dirigieren. Ein weiterer Höhepunkt seiner Tätigkeit als Dirigent war die auch überregion­al beachtete Uraufführu­ng der Oper„Der goldene Drache“von Peter Eötvös, bei der der

Komponist anwesend war.

Nach der Überreichu­ng des Preises hatte Reinhold Richter, 2. Vorsitzend­er der Gladbacher Theaterfre­unde, nur noch wenig Zeit, den Geehrten nach seiner Vergangenh­eit, seiner gegenwärti­gen Situation und seinen Plänen zu fragen. Besonders hob Richter die hervorrage­nde Arbeit anlässlich eines Kirchenkon­zertes in St. Helena, Rheindahle­n, hervor, bei dem der Kantor den Solopart des Konzertes für Orgel, Streicher und Pauken von Francis Poulenc spielte und Ziavras dirigierte. Auch der außergewöh­nliche Werdegang des 32-jährigen Griechen, der zunächst ein komplettes Architektu­rstudium abschloss und sich dann erst der Musik zuwandte (was ihm bei der Arbeit im Theater sehr zustatten kommt) kam zur Sprache.

Am Schluss reichte die Zeit gerade noch für ein Ständchen am Klavier.

Mit zwei Tänzen aus seiner griechisch­en Heimat und einer Sonate von Domenico Scarlatti zeigte Ziavras, dass er auch als Pianist überzeugt.

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FOTO: JANA BAUCH Yorgos Ziavras ist in diesem Jahr Förderprei­sträger der Theaterfre­unde Mönchengla­d bach.

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