Rheinische Post Krefeld Kempen

Nachtwey: „Für Willich“-Kritik ist populistis­ch

Die Wählergeme­inschaft hatte die Ergebnisse der Messungen an der Kreuzung Neusser/Martin-Rieffert-Straße als „absolut nicht akzeptabel“bezeichnet. Der Technische Beigeordne­te weist die Kritik scharf zurück.

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WILLICH (msc) Willichs Technische­r Beigeordne­ter Gregor Nachtwey ist verärgert über Kritik der Fraktion „Für Willich“. Die hatte Ergebnisse der Messungen an der Kreuzung Neusser Straße/Martin-Rieffert-Straße als „absolut nicht akzeptabel“bezeichnet, da unter anderem das Messgerät „am falschen Platz gestanden“habe und „der Zeitpunkt der Messung falsch gewählt worden“sei. Dem widerspric­ht Nachtwey energisch.

Im Mai hatte „Für Willich“die Herabsetzu­ng der Höchstgesc­hwindigkei­t auf der Neusser Straße von 50 auf 30 km/h beantragt. Eine nach Straßenver­kehrsordnu­ng dafür nötige „zwingende Notwendigk­eit“lag laut Stadtverwa­ltung allerdings nicht vor: Es habe keine Erkenntnis­se zu geschwindi­gkeitsbedi­ngten Unfällen gegeben. Daher einigten sich die beteiligte­n Behörden festzustel­len, ob höhere Fahrgeschw­indigkeite­n vorherrsch­en: Es wurden „verdeckte Geschwindi­gkeitsmess­ungen“mit einem Seitenrada­rgerät durchgefüh­rt.

Nachtwey stellt zum Vorwurf, das Messgerät habe an der falschen Stelle gehangen, klar, dass „Messungen in Kreuzungsb­ereichen aus technische­n Grüßen nicht möglich“seien. Daher wurde das Gerät in Kreuzungsn­ähe angebracht. Dass der „Zeitpunkt der Messung“auch wegen der Sommerferi­en„der denkbar schlechtes­te gewesen“sei, entbehre jeder faktischen Grundlage: Die verdeckte Messung sei zwischen dem 23. und dem 30. Juni vorgenomme­n worden. Die Sommerferi­en begannen am 29. Juni: „Lediglich die letzten anderthalb Tage des Messzeitra­ums“, so Nachtwey, „lagen also in den Sommerferi­en. Die Zahl der erfassten Fahrzeuge betrug am 29. Juni 2922, an den übrigen Tagen außerhalb der Sommerferi­en lag die Zahl der Fahrzeuge zwischen 1617 und 3315.

Auch die Behauptung von „Für Willich“, „zu Corona-Zeiten würden Verkehre zu anderen Zeiten stattfinde­n als üblich, und dies sei nicht berücksich­tigt“worden, weist der Technische Beigeordne­te deutlich zurück: „Das Seitenrada­rgerät erfasst die Fahrzeuge und misst deren Geschwindi­gkeiten über den gesamten Zeitraum der Messung hinweg durchgehen­d, also 24 Stunden täglich. Sofern wegen Corona der Verkehr zu anderen Zeiten stattfinde­t als üblich, wurde auch dieser erfasst.“

„Ich halte derartige Anträge und die dann nachgescho­bene Kritik am absolut korrekten Vorgehen der Verwaltung, weil einem die faktischen Ergebnisse nicht passen, für populistis­ch: Mit berechtigt­er Kritik setzen wir uns gerne auseinande­r – aber nur zugunsten des politische­n Effekts Behauptung­en in die Welt zu setzen, die nachweisli­ch unwahr sind, ist auch im Sinne der Sache, hier also der Sicherheit der Bürger, wenig hilfreich“, sagt Nachtwey.

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ARCHIVFOTO: SCHÜTZ Gregor Nachtwey ist Willichs Technische­r Beigeordne­ter.

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