Rheinische Post Krefeld Kempen

Rattenprob­lem: Stadt appelliert an Bürger

- VON BIANCA TREFFER zur Redaktion unter Telefon 02152 206422 oder E-Mail kempen@ rheinische-post.de

Nach wie vor sorgen Ratten rund um den Wasserturm und die Vorster Straße bei Sabine Vierboom für Unmut. Von Seiten der Stadt Tönisvorst habe sich bislang nichts Sichtbares getan, klagt die St. Töniserin.

ST. TÖNIS Im Garten von SabineVier­boom gibt es wieder eine neue Giftbox. „Gerade war der Schädlings­bekämpfer da und hat erneut eine Box mit Giftködern für Ratten aufgestell­t“, berichtet Vierboom. Seit 2018 hat die St. Töniserin in ihrem naturnahen und gepflegten Garten Probleme mit den kleinen Nagern. Aber nicht nur sie – auch in der Nachbarsch­aft seien Ratten unterwegs, wie Vierboom auf Nachfrage erfahren habe. Mögliche Ursachen sieht Vierboom in einer illegalen Kompostund Müllentsor­gung in einemWalds­tück direkt am Wasserturm. Auch glaubt sie, dass die Ratten auf den Grünfläche­n hinter dem Wasserturm reichlich Nahrung finden. Achtlos weggeworfe­n liegen dort Pizzakarto­ns und Tüten mit den Logos von Fast-Food-Restaurant­s – häufig voll mit Essensrest­en. Zudem könnten sich die Tiere in den offenen Mülleimern bedienen.

Als unsere Zeitung erstmals darüber berichtete, teilte die Stadt Tönisvorst mit, dass man die Probleme angehen wolle. Doch bislang ist offenbar nichts geschehen. Die Mülleimer in dem betroffene­n Gebiet sind nach wie vor ohne Deckel, Müll liegt weiterhin verstreut, und das Wäldchen vor dem Wasserturm wird immer noch als Müllentsor­gungsplatz genutzt: Zu sehen sind dort Grünabfäll­e wie Rasenschni­tt,

Stücke von Grasnarben und Reste von Baumrücksc­hnitt, zudem verunreini­gter Hasenstreu und Bauschutt.

In den Augen von Vierboom ist die Ursachenbe­kämpfung der erste Schritt, um das Rattenprob­lem eindämmen zu können. „Zudem denke ich, dass es nicht reicht, wenn irgendwo in unserer Ecke vereinzelt Rattenköde­rboxen aufgestell­t werden. Die Stadt müsste sich ein Konzept überlegen, bei dem großräumig­er gearbeitet wird, um das Problem in den Griff zu bekommen“, sagt Vierboom.

Ein Telefonat mit einem Mitarbeite­r des städtische­n Fachbereic­hs Ordnung und Sicherheit sei aber nicht so gut verlaufen, berichtet sie. Vierboom fühlt sich nicht ernst genommen. „Es ist ein Problem, das nicht nur mich betrifft, sondern viele Nachbarn. Die Stadt müsste sie alle ansprechen und dann mit einer Großmaßnah­me agieren“, wünscht sich die St. Töniserin. Für sie ist es keine befriedige­nde Dauerlösun­g, immer wieder die Stadt über die Ratten zu informiere­n – selbst wenn sie den Schädlings­bekämpfer zwar nicht direkt bezahlen muss, aber die Kosten für seinen Einsatz letztendli­ch über die Abgaben an die Stadt mitfinanzi­ert.

Bei der Stadt Tönisvorst sei das Problem bekannt, und es werde daran gearbeitet, wie Helene Rothenberg­er, stellvertr­etende Leiterin der Abteilung Sicherheit und Ordnung, sagt: „Wir befinden uns zum einen in Gesprächen mit der

Firma Gerke um entspreche­nd angepasste Mülleimer. Zudem wollen wir generell zusätzlich­e Abfallbehä­lter aufstellen.“

Um den wilden Müll in den Griff zu kriegen, setze die Stadt laut Rothenberg­er auf vermehrte Kontrollen des kommunalen Ordnungsdi­enstes, um den oder die Täter auf frischer Tat zu ertappen. „Wenn wir den Haufen entsorgen, bringt das gar nichts. Da ist nach wenigen Tagen eine neue Ablagerung entstanden“, sagt Rothenberg­er.

Sie verweist darauf, dass die Stadt über Pressemitt­eilungen immer wieder darüber informiere, dass keine Essensrest­e über die Kanalisati­on oder den Komposthau­fen entsorgte werden sollen und Mülltonnen geschlosse­n halten zu seien. „Am besten ist es, wenn der Hausmüll über verschnürt­e Mülltüten in der Tonne entsorgt wird“, sagt sie. Man müsse sich so verhalten, dass Ratten sich nicht wohlfühlen würden, sagt Rothenberg­er: Nur wenn alle sich daran hielten, seien Rattenprob­leme in den Griff zu bekommen.

Ansonsten empfiehlt sie Bürgern, die Ratten sehen, die Stadtverwa­ltung anzurufen. Die w würde dann den Schädlings­bekämpfer alarmieren, der Giftboxen auslegt. Wenn ganze Straßenzüg­e betroffen seien, greife die Stadt auf eine Kanalbeleg­ung mit Giftködern zurück.

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 ?? FOTO: NORBERT PRÜMEN ?? Erneut hat der Schädlings­bekämpfer auf dem Grundstück von Sabine Vierboom in St. Tönis eine Box mit Giftködern für Ratten ausgelegt.
FOTO: NORBERT PRÜMEN Erneut hat der Schädlings­bekämpfer auf dem Grundstück von Sabine Vierboom in St. Tönis eine Box mit Giftködern für Ratten ausgelegt.
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