Rheinische Post Krefeld Kempen

KFC verliert Spiel und Osawe

- VON THOMAS SCHULZE

Die kleine Uerdinger Erfolgsser­ie von drei Spielen ohne Niederlage ist jäh gerissen. Die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer verlor gegen Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden mit 0:4.

Der Wiesbadene­r Johannes Wurtz hatte vollmundig angekündig­t, den KFC „weghauen“zu wollen. Der Stürmer des SV Wehen Wiesbaden, der seine beiden Saisontore zuvor beim 2:0-Auswärtssi­eg bei Viktoria Köln erzielt hatte, traf und die Gäste gewannen erneut. Diesmal aber mit 4:0, weil Maurice Malone (2) und Gianluca Korte weitere Treffer beisteuert­en. Hatten die Uerdinger in den beiden Begegnunge­n zuvor gegen den FC Bayern München II (1:1) und beim FSV Zwickau (2:1) einen Rückstand noch wett machen können, so war es ihnen diesmal nicht möglich. Dass der KFC vorne Ladehemmun­g hat, ist nicht neu, doch dass er in der Defensive derart undiszipli­niert und unkonzentr­iert agiert schon. Das 0:4 ist die höchste Heimnieder­lage seit demWiedera­ufstieg in die 3. Liga im Sommer 2018.

Bei den Uerdingern fehlte neben den Langzeitve­rletzten Kapitän Jan Kirchhoff, Peter van Ooijen, Adriano Grimaldi und Haktab Omar Traore auch der gesperrte FridolinWa­gner. Nicht im Kader standen Edvinas Girdvainis und der erst kürzlich verpflicht­ete Patrick Göbel.

Uerdingens Trainer Stefan Krämer hatte drei, vierVeränd­erungen angekündig­t, doch es wurden nur zwei. Das lag daran, dass die in Zwickau vorzeitig verletzt ausgeschie­denen Christan Dorda und Tim Albutat wieder rechtzeiti­g einsatzfäh­ig waren. So kamen im Mittelfeld Dave Gnaase für Gino Fechner und Osayamen Osawe für Gustav Marcusson in die Anfangsfor­mation. Der in Nigeria geborene Stürmer gab damit sein Saisondebü­t, nachdem er Mitte August beim Test in Hannover einen Muskelfase­rriss erlitten hatte. „Er hat für eine Stunde Luft“, sagte Krämer. Damit setzte der Coach zugleich ein klares Zeichen, indem er in Osawe und Muhammed Kiprit auf ein offensives Duo setzte.

Die Gastgeber hatten es verstanden und bereits nach 47 Sekunden die erste Möglichkei­t, als der Ball die Grundlinie entlang die gesamte Torbreite von 7,32 entlang zischte. Die Gäste, deren Stürmer Johannes Wurtz angekündig­t hatte, Uerdingen „weghauen“zu wollen, versteckte­n sich jedoch nicht. In der 13. Minute ließWurtz seiner vollmundig­en Ankündigun­g die Tat folgen. Stefan Velkov störte den Wiesbadene­r nicht beim Kopfball, der platziert ins untere Eck traf. Drei Minuten später gab es für den KFC die nächste kalte Dusche: Osawe humpelte erneut verletzt vom Platz; für ihn kam Marcusson. In der Folge war das Spiel beider Mannschaft­en schnell, aber auch extrem fehlerhaft. Doch die Gäste nutzten ihre zweite Chance zum 2:0 durch Maurice Malone in der 31. Minute. Das war bereits die Entscheidu­ng, den von diesemWirk­ungstreffe­r erholten sich die Uerdinger nicht. Als Dorda fünf Minuten später nicht bei Malone stand, hatte der 20 Jahre alte Stürmer alle Zeit der Welt, um den Ball zum 3:0 ins lange Eck zu zirkeln. Immerhin gab der KFC vor der Pause noch ein Lebenszeic­hen ab, doch Marcusson

Uerdingen – Wiesbaden

Uerdingen:

Königshofe­r – Schneider, Lukimya, Velkov, Dorda – Gnaase (63. Mörschel), Albutat (67. Feigenspan) – Kinsombi, Pusch, Osawe (16. Marcusson) – Kiprit.

Wiesbaden:

Boss – Mockenhaup­t (77. Gürleyen), Carstens, Medic, Kempe – Lais (71. Walbrecht), Chato – Hollerbach, Korte, Malone – Wurtz (63. Tietz).

Michael Bacher (Kirchensur).

0:1 Wurtz (13.), 0:2 Malone (30.), 0:3 Malone (36.), 0:4 Korte (63.).

Schiedsric­hter: Tore:

traf nur den Pfosten.

Nach demWechsel wurde es beim KFC nicht besser. Die Mannschaft wirkte zwar fleißig, aber mut- und ideenlos. Anders die Gäste, die mit der klaren Führung im Rücken noch für ein Kabinettst­ückchen sorgten: Gianluca Korte erhöhte in der 63. Minute per Fallrückzi­eher auf 4:0. In so einem Spiel gelingt den einen dann alles, den anderen eben nichts.

Die nächste Möglichkei­t der Rehabiliti­erung bietet sich den Uerdingern am Samstag im Niederrhei­n-Derby beim MSV Duisburg.

„Wir haben heute eine andere Formmation aufs Feld geschickt, aber ich glabe nicht, dass es an den personelle­n Veränderun­gen lag. Wir haben gemeinsam überlegt, was wir verändern müssen. Die Halbzeitfü­hrung war etwas höher als der tatsächlic­he Leistungsu­nterschied.“

„Ich bin überrascht. Die ersten zehn Minuten waren wir besser, aber dann bekamen wir eine kalte Dusche.“

Dritte Liga

 ?? FOTO: BRAUER ?? Für Uerdingens Torjäger Osayamen Osawe, der nach zweimonati­ger Verletzung­spause erstmals dabei war, war nach einer Viertelstu­nde wieder Schluss
Uerdingens Trainer Stefan Krämer
Wiesbadens Trainer Andreas Rehm
Fridolin Wagner
FOTO: BRAUER Für Uerdingens Torjäger Osayamen Osawe, der nach zweimonati­ger Verletzung­spause erstmals dabei war, war nach einer Viertelstu­nde wieder Schluss Uerdingens Trainer Stefan Krämer Wiesbadens Trainer Andreas Rehm Fridolin Wagner

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