Rheinische Post Krefeld Kempen

Live & Learn-Sprachschu­le startet durch

- VON CAROLA PUVOGEL

Als Mutter „flügge“werden und die gewonnene Zeit nutzen, beruf lich neue Ziele ins Auge zu fassen: Wie das geht, macht Ilka Huhnen mit ihrem Sprachinst­itut „Live & Learn“vor. Das Unternehme­n soll wachsen.

Als Ilka Huhnen und ihr Mann Phil Shiell sich mit ihrer Sprachschu­le Live & Learn plus Übersetzun­gsbüro selbststän­dig machten, war die jüngste Tochter frisch auf die Welt gekommen. Jetzt – rund 15 Jahre später – startet das Unternehme­rpaar erneut neu durch: Zum Jahreswech­sel zieht die Sprachschu­le vom Standort Uerdinger Straße am Zoo in ein mehr als doppelt so großes Büro nach Uerdingen um.

„Als wir mit Live & Learn angefangen haben, war unsere Jüngste gerade mal drei Monate alt, das war etwas verrückt und sehr stressig, daher sind wir eher langsam gewachsen“, erzählt Huhnen. „Und nun, da sie 15 ist – eben genauso alt wie unsere Sprachschu­le – können wir richtig Gas geben und expandiere­n.“Die ältere Tochter des Paares ist bereits 21. „Und ich werde flügge als Mutter“, sagt Huhnen und lacht.

Ilka Huhnen ist eine Frau, die sich der Schwierigk­eit mangelhaft­er Kinderbetr­euungsange­bote damals trotzig gestellt hat. „Die Frage war: Was kann ich mit Kind von Zuhause machen?“Und so wurde die Idee eines Übersetzun­gsbüros geboren, und zwar noch während des Sozialwiss­enschaften-Studiums.

Diverse Anfragen aus dem privaten Umfeld nach Sprachunte­rricht gaben schließlic­h den Ausschlag, die Selbststän­digkeit zu wagen. Live & Learn ist kein Nachhilfe-Institut für Schüler, sondern eine Sprachschu­le, die sich mit ihrem Angebot vor allem an Erwachsene richtet und einen Sprachunte­rricht für Firmen organisier­t. „Wir erteilen viel Einzelunte­rricht. Die größte Gruppe hat fünf

Teilnehmer“, erzählt Huhnen, die im Unternehme­n für Akquise, Organisati­on und Verwaltung zuständig ist. Neben gängigen Sprachen wie Englisch oder Spanisch wird auch Unterricht in Türkisch oder Griechisch angeboten. „Generell kann ich Lehrer für jede Sprache suchen, also auch für exotische“, sagt Huhnen, die in den vergangene­n Jahren ein riesiges Netzwerk in Sachen Fremdsprac­hen aufgebaut hat.

Das ist auch wichtig für das zweite Standbein, die Übersetzun­gen.„Die exotischst­e Sprache, aus der wir bisher übersetzt haben, war Tigrinya aus Eritrea, das wird aber auch in Äthiopien gesprochen“, berichtet Huhnen. „Ich hatte einen Übersetzer in Deutschlan­d ausfindig gemacht, der in der Sprachkomb­i Tirgrinya/Deutsch gerichtlic­h vereidigt war. Das war ziemlich viel Aufwand für die Übersetzun­g eines ziemlich kleinen Arbeitsaus­weises, aber das sind so die kleinen Diamanten, für die man sich dann auf die Schulter klopfen kann, weil man dem Kunden helfen konnte.“Übersetzt werden vor allem Personenst­andssachen, Urkunden, Webseiten und Schulungsu­nterlagen.

Drittes Standbein ist die Vermittlun­g von Sprachreis­en.

„Sprachen lernen ist etwas sehr Persönlich­es, weil man dabei oft Schwäche zeigen muss“, sagt Huhnen. Deshalb sei es wichtig, ganz unterschie­dliche Charaktere unter den Sprachlehr­ern zu haben, die zu den jeweiligen Schülern passen. Die Corona-Krise habe neue Perspektiv­en für das Unternehme­n eröffnet. „Der Unterricht findet jetzt häufig per Skype statt, das ist fast zur Normalität geworden, und bedeutet gleichzeit­ig, dass wir uns mit unserem Angebot auch aus Krefeld heraus bewegen können.“Eine Schülerin schaltet sich beispielsw­eise aus Italien zu. Eine Idee, die sie verfolgen möchte, ist, Kunden einen Kombi-Unterricht mit Lehrer und Nutzung einer Sprach-App im Wechsel anzubieten. So startet Live & Learn neu durch, nicht nur in größere Büros, sondern vor allem mit neuen Ideen.

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 ?? RP-FOTO: TL ?? Ilka Huhnen will es noch mal wissen: Ihr am Zoo gut etablierte­s Sprachinst­itut expandiert. Live & Learn zieht aber nicht nur in größere Räume um – die Unternehme­rin hat auch neue Ideen, wie sie mehr Kunden gewinnen kann.
RP-FOTO: TL Ilka Huhnen will es noch mal wissen: Ihr am Zoo gut etablierte­s Sprachinst­itut expandiert. Live & Learn zieht aber nicht nur in größere Räume um – die Unternehme­rin hat auch neue Ideen, wie sie mehr Kunden gewinnen kann.
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