Rheinische Post Krefeld Kempen
Ein Supporter wie aus dem Lehrbuch
Karsten Holderberg vertritt die Fans in der Gesellschafterversammlung der Pinguine.
Die Pinguine Supporters entsenden in Karsten Holderberg einen neuen Vertreter in die Gesellschafterversammlung der Krefeld Pinguine GmbH. Die Supporters verstehen sich als Unterstützer des Eishockeys in Krefeld und feiern in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Holderberg tritt die Nachfolge von ChristianWeyers an, der bisher das Mandat der Supporters in der Gesellschafterversammlung innehatte.
Der 38-jährige Unternehmer Holderberg aus Neukirchen-Vluyn ist Eishockey-Fan durch und durch. Das erkennt jeder, der seine Büroräume betritt. Der Desinfektionsspender am Eingang ist mit einem Pinguine-Logo versehen, die Glasplatte des Besuchertisches ziert ein riesiges Pinguine-Logo, im Flur ein Poster und auf seinem Schreibtisch die Fotos von seinen beiden Söhnen im KEV-Trikot. Beide spielen natürlich beim KEV, Kai in der U11 und sein jüngerer Bruder Florian in der U9. Papa Karsten ist seit 2005 Fan der Krefeld Pinguine. Ein Freund hat ihn damals mit ins Stadion genommen, sein Platz war zunächst unterhalb des Kevin-Kids-Blocks.
„Der schnelle und körperbetonte Sport hat mich gleich fasziniert. Als ich dann die Stimmung der Fans auf der Nordtribüne gesehen habe, habe ich mir gesagt, da will ich hin.“
Seine erste Dauerkarte kaufte sich Holderberg dann für die Nordtribüne. Heute sitzt er bei den Heimspielen mit seiner Familie im Buiseness-Bereich oberhalb der Spielerbank der Pinguine. Holderberg vertritt nicht nur die Supporters in der Gesellschafterversammlung, er ist auch seit vielen Jahren Sponsor der Schwarz-Gelben. Für seinen Lieblingsspieler Laurin Braun hat er auch die so genannte Spielerpatenschaft übernommen.
Holderberg ist durch seine Mitarbeit in der Politik als Mitglied des Stadtrates in Neukirchen-Vluyn sehr gut vernetzt, dadurch konnte er auch schon befreundete Unternehmer als Sponsoren für die Pinguine gewinnen. Jetzt will er sich nach seinem Motto „machen und anpacken“in der Gesellschafterversammlung einbringen. Auf die Frage, warum er sich hat wählen lassen, antwortet er: „Ich mache das, um den Supporters in der Gesellschafterversammlung Gehör zu verschaffen. Ich hoffe, das ich die Pinguine durch meine aktive Mitarbeit in diesem Gremium nach vorne bringen kann.“
Sein Ziel ist es, auch die Zusammenarbeit mit den einzelnen FanClubs auszubauen. Hier ist er in engem Austausch mit dem Fan-Projekt. „Auf die ers- te Gesellschafterversammlung freue ich mich riesig. Ich wäre gerne schon dabei gewesen, als die neuen
Gesellschafter eingestiegen sind“, sagt Holderberg. Der Unternehmer ist sich darüber im Klaren, dass er durch den nur geringen Anteil der Supporters an der GmbH sicher nicht an den ganz großen Stellschrauben mit drehen kann, sagt aber: „Der Stellenwert der Supporters bei den Pinguinen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Ich werde mich jetzt in der Versammlung mit der Meinung der Fans und der Supporters einbringen und möchte dafür sorgen, dass wir in diesem Gremium zumindest gut wahrgenommen werden. Die neuen Strukturen in der GmbH nehme ich positiv wahr.“
Holderberg hofft natürlich, dass die Saison am 18. Dezember endlich startet. „Man muss von Woche zu Woche schauen. Die Regeln müssen eingehalten werden, wir wollen nicht, dass es beim Eishockey zu einem Coro
na-Hot-Spot kommt.“Die sportlichen Ziele rücken bei ihm erst mal in den Hintergrund: „Über die Playoffs redet im Augenblick niemand, alle fragen, wann geht es endlich los? Wegen der vielen Neuzugänge kann ich die Stärke des Teams nur schwer einschätzen“, sagt er. „Die Verpflichtung von Boris Blank als Co-Trainer halte ich für einen genialen Schachzug, denn er war auf dem Eis ein großer Kämpfer und Publikumsliebling. Wenn Domenik Bokk für Krefeld spielen würde, wäre das ein großer Gewinn.“