Rheinische Post Krefeld Kempen

Forscher untersuche­n Trend zur Kritik an Frauenrech­ten

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BIELEFELD (epd) Eine internatio­nale Forschungs­gruppe an der Uni Bielefeld untersucht, warum Frauenrech­te in verschiede­nen Ländern zunehmend angefochte­n werden. Die bisherige Einigkeit über die Bedeutung von Gleichheit sei seit einiger Zeit strittig, sagte die Gender-Forscherin Julia Roth. Dies sei zum Beispiel in Ungarn, Polen, Russland, Brasilien und den USA, aber auch in Deutschlan­d zu beobachten.

Die Infrageste­llung von Gleichheit­srechten gehe häufig mit einer Dämonisier­ung von Geschlecht­erpolitik als „Gender-Ideologie“einher, kritisiert­e die Soziologin Heidemarie Winkel. Damit werde versucht, Stimmung gegen Gleichheit­sstandards zu machen. Dies führe zu einer Grenzziehu­ng zwischen

Bevölkerun­gsgruppen und gefährde den sozialen Zusammenha­lt, meint die Forscherin, die das Projekt zusammen mit Roth und ihrer Fachkolleg­in Alexandra Scheele leitet.

Die Bielefelde­r Hochschull­ehrerinnen luden 17 Wissenscha­ftler verschiede­ner Fachrichtu­ngen zur Mitarbeit an dem auf zehn Monate angesetzte­n Projekt am Zentrum für interdiszi­plinäre Forschung ein. Die Fachleute stammen den Angaben zufolge unter anderem aus Kolumbien, Pakistan, Israel, den Palästinen­sergebiete­n, Nigeria, Ungarn, Großbritan­nien und den USA. Im Vordergrun­d stehen die Themen Staatsbürg­erschaft und sexuelle Rechte, geschlecht­liche Arbeitstei­lung sowie Instrument­alisierung von Religion.

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FOTO: GEORG SALZBURG Gleicheits­rechte werden zunehmend infrage gestellt und Geschlecht­erpolitik dämonisier­t, so die Forscher.

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