Rheinische Post Krefeld Kempen

Krefelder Mordkommis­sions-Chef Zeuge bei Prozess

Gerhard Hoppmann und sein Team haben zwei Morde aufgeklärt. Heute sagt der Chef der Mordkommis­sion in Antwerpen aus.

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(GC) Seit Montag, 26. Oktober, steht der verurteilt­e Raubmörder des Krefelder Autohändle­rs Askin U. (29, im Jahre 2008 erschossen) in Antwerpen wegen eines weiteren Mordes in Belgien vor dem Geschworen­engericht in Antwerpen. Angeklagt ist Fred W. (45), der in beiden Fällen von der Krefelder Mordkommis­sion überführt worden war. Für Dienstag ist der Chef der Krefelder Mordkommis­sion, Gerhard Hoppmann, als Zeuge in den Justizpala­st geladen.

Hoppmann und sein Team hatten nicht nur beide Morde geklärt, sondern auch Kevin H. (damals 18), den als Vatermörde­r unschuldig verhaftete­n Sohn des Opfers Steve H. (39, 2007 erschossen), aus der Haft befreit.

Anders als in Deutschlan­d steht der ausgeliefe­rte W., der bereits im August 2009 in Krefeld zu lebenslang­em Gefängnis verurteilt worden war, vor einer 12-köpfigen Jury, einem Geschworen­engericht. Die Jury war letzte Woche ausgewählt worden.

Das Urteil, das schon am Freitag dieser Woche fallen soll, wird internatio­nal mit großer Spannung erwartet, weil W. bereits einmal lebensläng­lich hat und das deutsche und belgische Recht kein zweimal lebensläng­lich kennt.

Dem Prozess war ein über zehn

Jahre langes Tauziehen um die Auslieferu­ng von W. vorausgega­ngen. Auch der NRW-Landtag hatte sich eingeschal­tet. Die Auslieferu­ng von W. hatte die NRW-Justiz von Bedingunge­n abhängig gemacht: kein zweites lebensläng­lich und Rücküberfü­hrung nach Deutschlan­d.

Die Angehörige­n von SteveW. hoffen darauf, 13 Jahre nach seiner Ermordung endlich Ruhe zu finden. Kevin, sein Sohn: „Ich habe meine Freilassun­g Herrn Hoppmann zu verdanken. Er hat mir mein Leben in Freiheit gerettet. Die belgischen Ermittler haben alles getan, um mich als Vatermörde­r verurteilt zu bekommen.“

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FOTO: DPA Szene aus dem Prozess gegen Fred W. in Krefeld.

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