Rheinische Post Krefeld Kempen
Gruselstorys statt Klingeltour
Der Halloween-Rundgang fällt wegen Corona flach? Wir haben Alternativen.
DÜSSELDORF (hsr) Sankt Martin wird in diesem Jahr nicht so sein wie gewohnt, der Karnevalsauftakt im November sowieso nicht – und auch im Hinblick auf Halloween am kommenden Samstag rät das NRW-Gesundheitsministerium dringend davon ab, unnötig Kontakt vor allem zu älteren Menschen aufzunehmen.Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Darf ich mit den Kindern eine Klingelrunde durch die Nachbarschaft drehen?
Das ist natürlich nicht verboten, das Gesundheitsministerium rät wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen aber davon ab. Inzwischen ist fast ganz NRW Risikogebiet, und es gilt nach wie vor, Kontakte so weit wie möglich zu beschränken. Theoretisch darf man zu zehnt draußen unterwegs sein, in Regionen mit einem Inzidenz-Wert ab 50 aber nur zu fünft.
Warum sollen wir auf den Brauch verzichten?
Das Gesundheitsministerium sieht ein Risiko vor allem für ältere Menschen. „In Corona-Zeiten das Grundstück anderer Personen zu betreten und ihnen – zuweilen ungefragt – eine Begegnung, bei der der Mindestabstand vermutlich nicht komplett eingehalten werden kann, ,aufzudrängen’, erscheint wenig verantwortungsvoll“, teilte das Ministerium mit. Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte empfiehlt, den Brauch in diesem Jahr ausfallen zu lassen. Das Risiko einer Ansteckung sei einfach zu hoch. Die Empfehlung gilt auch für das Martinssingen, bei dem Kinder nach Einbruch der Dämmerung eigentlich mit einer Laterne von Tür zu Tür ziehen und Martinslieder singen.Wegen der Corona-Krise finden im November kaum Martinsumzüge statt.
Die Kinder haben sich schon auf Halloween gefreut, welche Alternativen gibt es?
Wer einen Garten hat, kann eine Mini-Halloween-Party am Feuerkorb feiern – mit wenigen Kindern, die auch in der Schule in einer Klasse sind. Kindergärten und Grundschulen müssen sich auch für Sankt Martin Alternativen überlegen, weil viele Umzüge abgesagt sind. Auf manche Aktivitäten muss man nicht verzichten: Halloween-Kekse backen, Kürbisse aushöhlen, sich verkleiden. Eltern können die Süßigkeiten auch im Haus oder im Garten verstecken – das klingt zwar wie Ostern, aber Suchen und Finden macht auch im Herbst Spaß. Man kann mit einer kleinen Gruppe Kindern auch eine Nachtwanderung mit Fackeln machen, eine Gespenstergeschichten-Lesung zu Hause im kleinen Kreis veranstalten oder einen gruseligen Film anschauen.Wer gar nicht auf den Rundgang verzichten will, kann auch bei einigen wenigen Nachbarn imVorhinein anfragen, ob sie netterweise eine Schale mit Süßigkeiten vor ihre Haustür stellen wollen, aus der sich die Kinder dann bedienen können.