Rheinische Post Krefeld Kempen
Union arbeitet an Alternative zu Homeoffice-Plan der SPD
(dpa) Aus der Unions-Bundestagsfraktion gibt es einen Vorstoß, mobiles Arbeiten zu erleichtern und steuerlich zu begünstigen. Ein Eckpunktepapier wird als Gegenentwurf zu Plänen von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) verstanden. In dem nun vorgelegten Papier des Arbeitskreises „Zukunft der Arbeit“werden Änderungen bei Arbeitszeit-Regelungen vorgeschlagen. Mobiles Arbeiten zahle sich für Arbeitnehmer nur dann besonders aus, wenn sie ihre Arbeitszeiten ganz oder teilweise selbst bestimmen und flexibel handhaben könnten, heißt es. „Das ist insbesondere für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine enorme Verbesserung.“Die gesetzlichen wöchentlichen Höchstarbeitszeiten sollten aber unverändert bleiben.
Weiter geht es um steuerliche Entlastungen. So soll der Arbeitgeber den mobil Arbeitenden Kosten steuerfrei ersetzen dürfen, selbst wenn einzelne Elemente wie etwa ein Breitbandanschluss auch privat genutzt werden. Außerdem sollen Lücken beim Versicherungsschutz geschlossen werden, wenn Arbeitnehmer von zu Hause aus arbeiten.
Bundesarbeitsminister Heil will ein gesetzlich verankertes Recht auf Homeoffice, das lehnt die Union aber ab. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Heilmann sprach am Dienstag von großen konzeptionellen Unterschieden zur SPD. Heilmann erwartet daher keine Lösung noch in dieser Legislaturperiode, also bis zur Bundestagswahl im Herbst 2021. Viele Regelungen seien auch für die „Post-Corona-Zeit“gedacht. Das Papier des Arbeitskreises ist innerhalb der Unionsfraktion noch nicht abgestimmt. Heilmann sagte, es gebe großen Konsens, zu einzelnen Punkten aber Beratungsbedarf.