Rheinische Post Krefeld Kempen

Corona-Pandemie belastet Krefeld in diesem Jahr mit 44 Millionen Euro

-

Stadtkämme­rer Ulrich Cyprian kann den Haushalt für das Jahr 2021 nicht, wie ursprüngli­ch geplant, in der Sitzung des Rates am 19. November einbringen.

(jon) Die Corona-Pandemie stellt Krefeld vor ungeahnte Herausford­erungen – nicht nur in der aktuellen Bewältigun­g der Krise, sondern auch bei der Planung für die kommenden Jahre. Stadtkämme­rer Ulrich Cyprian hat deshalb am Vormittag, 27. Oktober, die Fraktionen darüber informiert, dass der Haushalt für das Jahr 2021 nicht, wie ursprüngli­ch geplant, in der Sitzung des Rates am 19. November eingebrach­t wird. „Es fehlen uns weiterhin wesentlich­e Bausteine für eine fundierte Haushaltsp­lanung, insbesonde­re liegen notwendige Daten für die mittelfris­tige Finanzplan­ung noch nicht vor“, erklärt Cyprian. Er verweist in diesem Zusammenha­ng auf die noch fehlenden Orientieru­ngsdaten des Landes, die sonst in der Regel in den Monaten Juli/August vorgelegt werden.

Zudem weist der Finanzdeze­rnent erneut darauf hin, dass die Corona-Krise starke Belastunge­n auf den städtische­n Haushalt mit sich bringen wird. So rechnet er im derzeitige­n Szenario für das Jahr 2020 mit einer coronabedi­ngten Belastung von insgesamt rund 44 Millionen Euro. Insbesonde­re befürchtet er Wenigerert­räge bei der Gewerbeste­uer von rund 16 Millionen Euro sowie bei den Gemeindean­teilen an der Einkommen- und an der Umsatzsteu­er in Höhe von rund 13 Millionen Euro. Die Entwicklun­g ist jedoch zurzeit noch so dynamisch, dass die genauen Ausfälle schwer zu beziffern sind.

Die Annahmen der Verwaltung gehen davon aus, dass die Haushaltsb­elastungen nicht nur einmalig in 2020 anfallen, sondern sich in den kommenden Jahren fortsetzen werden. „Insbesonde­re die Einbrüche bei den verschiede­nen Steuerarte­n führen dazu, dass das Niveau der Erträge nicht die Steigerung­sraten erfahren wird, die noch Anfang 2020 unterstell­t worden sind“, führt Cyprian weiter aus. Die Landesregi­erung habe mit dem Gewerbeste­uerausglei­chsgesetz und der sogenannte­n Bilanzieru­ngshilfe für die Jahre 2020 und 2021 bereits Unterstütz­ungsleistu­ngen angeboten, allerdings erwarte die Verwaltung für die Jahre 2022 bis 2024 weitere Hilfsangeb­ote. „Ansonsten drohen nach Berechnung­en derVerwalt­ung finanziell­e Belastunge­n von 60 bis 80 Millionen Euro in jedem Jahr“, betont Cyprian.

Die Verwaltung hält gleichwohl an dem Plan fest, einen genehmigun­gsfähigen Haushalt vorzulegen und damit die Haushaltss­icherung wie geplant verlassen zu können. Stadtkämme­rer Cyprian kündigte an, dass er die Arbeitsgru­ppe Haushaltsk­onsolidier­ung zeitnah zu einer Sitzung einladen werde und die Verwaltung die Einbringun­g des Haushaltpl­anentwurfs 2021 zu Beginn des nächsten Jahres anstrebe.

 ?? ARCHIVFOTO: TL ?? Krefelds Stadtkämme­rer Ulrich Cyprian
ARCHIVFOTO: TL Krefelds Stadtkämme­rer Ulrich Cyprian

Newspapers in German

Newspapers from Germany