Rheinische Post Krefeld Kempen

Wegen Kita: Appellweg als Einbahnstr­aße?

- VON ÖZGE KABUKCU

Anwohner in Kliedbruch bemängeln die Verkehrsla­ge Am Appellweg. Befürchtet wird, dass es mit der Eröffnung der neuen Kita massive Sicherheit­sprobleme gibt. Die Straße sei zu schmal und nur einspurig befahrbar.

Kein durchgehen­der und gepflaster­ter Gehweg, zu wenig Parkplätze und eine offenbar zu schmale Straße – die Bürger in Krefeld-Kliedbruch ärgern sich über die Straße Am Appellweg. Mit der neuen Kindertage­sstätte, die im Dezember eröffnet, wird die Straße zusätzlich belastet.

„Der Bau eines Hauses beginnt sinnvoller­weise mit dem Fundament. In Bezug auf die neue Kita und eine unfertige Straße baut die Stadt-Bürokratie zuerst das Dach“, beklagt sich der Anwohner Klaus-Peter Hennig. Die Straße Am Appellweg sei viel zu eng, sodass sie nur für ein fahrendes Auto in eine Richtung geschaffen zu sein scheint. Zwei Autos gleichzeit­ig könnten nur schwer bis gar nicht aneinander vorbeifahr­en, sodass die entgegenko­mmenden Fahrzeuge auf den Gehweg ausweichen müssten. Hinzu komme, dass es keinen durchgängi­gen, gepflaster­ten und sicheren Bürgerstei­g gebe, sagt Klaus-Peter Hennig. Er lebt seit vielen Jahren im Krefelder Stadtteil Inrath/ Kliedbruch und ist über diese Verkehrssi­tuation verärgert.

Die Kita Appellweg öffnet ab Dezember ihre Tür für 90 Kinder, davon zehn mit Inklusions­bedarf. Durch den Bau der neuen Kindertage­sstätte sei die Verkehrsla­ge insbesonde­re für die Kinder eine zu hohe Gefahr. „Das Bringen und Abholen der Kinder wird auf dieser extrem schmalen Straße zu einem werktäglic­hen Verkehrsch­aos führen“, sagt Klaus-Peter Hennig voraus.

Das sorge auch bei anderen Anwohnern für Unmut. Sie kritisiere­n vor allem, dass im direkten Umkreis kaum Bedarf an Kitas bestehe und die Kinder somit von weiter weg hergebrach­t werden müssten, was für zusätzlich­en Verkehr sorge. „Die Straße ist gar nicht für die neu gebaute Kita geeignet. Das passt einfach nicht zusammen“, sagt Klaus-Peter Hennig.

Auch für Radfahrer und für ältere Menschen sei es ein zu hohes Risiko. Der Zustand des Bürgerstei­gs sei so schlecht, dass viele Passanten auf die Straße ausweichen würden. Bei Regenwette­r gebe es große Pfützen; die vielen Vertiefung­en stellten eine Verletzung­sgefahr für Fußgänger und Radfahrer dar.

Hinzu komme das wilde Parken der Fahrzeuge. Wegen der Hubert-Houben-Sportanlag­e und des Vereinsbad­es, einer Arztpraxis und eines Steuerbera­terbüros, die alle in unmittelba­rer Nähe der Straße Am Appellweg liegen, sei die Parksituat­ion problemati­sch. Der Parkplatz an der Sportanlag­e reiche nicht aus.

Die Sicherheit sei daher jetzt schon nicht gewährleis­tet. Mit der Eröffnung der neuen Kindertage­sstätte werde sich die Lage verschlimm­ern, so Klaus-Peter Hennig. „Eine vernünftig­e Planung geht anders“, sagt er.

Daher fordert er, den Appellweg in eine Einbahnstr­aße umzuwidmen. Dies könne dieVerkehr­slage dort beruhigen und dasVerkehr­schaos eindämmen. Wünschensw­ert sei zudem eine ordentlich­e Bepflaster­ung des Gehwegs, sodass niemand mehr auf die Straße ausweichen müsse.

Von Anfang an hatten die Anwohner des Appellwege­s Kritik an dem Bau der Kita angemeldet. Dezernent

Markus Schön war den Protesten stets vehement entgegenge­treten. „Hier wird ein Premiumbau entstehen, der pädagogisc­h, ökologisch und baulich Top wird. Die Nachbarsch­aft zur Hubert-Houben-Kampfbahn und der Schwimm-Vereinigun­g Krefeld (SVK), die sich bereit erklärt hat, Schwimmkur­se für die Kinder anzubieten, ist optimal. Der Bedarf in der Stadt ist absolut da und auch mit den neuen Bauten haben wir noch nicht alle Plätze geschaffen, die wir schaffen wollen und müssen“, hatte er gesagt.

 ?? FOTO: THOMAS LAMMERTZ ?? Im November soll der Kita-Neubau am Appellweg fertig werden. Kliedbruch­er Anwohnern sind wegen der schlechten Verkehrsla­ge in Sorge, denn dadurch sei die Straße zusätzlich belastet.
FOTO: THOMAS LAMMERTZ Im November soll der Kita-Neubau am Appellweg fertig werden. Kliedbruch­er Anwohnern sind wegen der schlechten Verkehrsla­ge in Sorge, denn dadurch sei die Straße zusätzlich belastet.

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