Rheinische Post Krefeld Kempen
KEV 81 wartet noch auf Geld von den Pinguinen
Die finanzielle Lage des Stammvereins des DEL-Klubs ist angespannt. Georg Giovanakis übernimmt einen Vorstandsposten.
(JH) Die im Mai wegen der Corona-Pandemie ausgefallene Jahreshauptversammlung des KEV 81 wurde am Montag in der Eisstadiongaststätte nachgeholt. Im Mittelpunkt stand neben den sportlichen Erfolgen die finanziell angespannte Situation des Klubs. Das vergangene Geschäftsjahr war am 30. April beendet.
Der 1. Vorsitzende Achim Staudt bedankte sich bei den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern, ohne deren tollen Einsatz der Spiel- und Trainingsbetrieb der insgesamt 13 Mannschaften nicht aufrecht zu erhalten gewesen wäre. Einen besonderen Dank sprach er an Udo Laue aus, der Ende September aus persönlichen Gründen von seinem Amt als 2. Vorsitzender und Schatzmeister zurückgetreten war. Die nächsten Wahlen stehen erst im Frühjahr 2021 an. Die Verantwortlichen fanden aber mit dem ehemaligen Eishockeytorhüter Georg Giovanakis einen Nachfolger. Giovanakis übernimmt ab sofort die Ämter von Laue bis zur Versammlung im kommenden Jahr kommissarisch.
Aus unterschiedlichen Gründen steht der Verein vor großen Problemen den 800.000 Euro Jahresetat zu stemmen. Auf der Ausgabenseite stehen in erster Linie Personalkosten, Reisekosten, Transportkosten und die Vergütungen für Schiedsrichter, die alleine mit etwa 50.000
Euro zu Buche schlagen. Einnahmen generiert der Club aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen, Werbung, Gastronomie, dem 5-Sterne Programm des DEB und aus einem Zuschuss der Pinguine.
Auf eine erste Rate der Pinguine wartet der KEV dringend, weil bei ihm der Spielbetrieb läuft und Kosten anfallen. „Wenn bis Ende November bei uns keine Gelder eingehen, wird es eng“, sagt Staudt. Über die Höhe des Zuschusses haben die Pinguine und der KEV Stillschweigen vereinbart. Nach Informationen unserer Zeitung sollen sich die Zahlungen der GmbH an Stammverein in den vergangen Jahren bei etwa 300.000 Euro bewegt haben. Im
Sommer wurde zwischen dem KEV und den neuen Verantwortlichen der Pinguine der Kooperationsvertrag neu verhandelt. Sicher ist, dass der KEV dabei etwas schlechter weg kommt, weil vorher einige 450 Euro Kräfte beim KEV von den Pinguinen bezahlt wurden. Offen ist auch noch die zugesagte Zahlung eines Altgesellschafters aus der Spielzeit 2019/20 in Höhe von 50.000 Euro. Der KEV kann auch nicht mehr mit 20.000 Euro der Pape GmbH für die Helmwerbung kalkulieren. Der neue Geschäftsführer der Pinguine Sergey Saveljev ist vom KEV zu einer Vorstandsitzung am Donnerstag eingeladen, wo über die Finanzen gesprochen werden soll.