Rheinische Post Krefeld Kempen

Experte für den Schritt in die Selbststän­digkeit geht

Gründungsb­erater Karlheinz Pohl, seit 26 Jahren im TZN in Kempen tätig, geht Ende dieses Jahres in Ruhestand.

- VON JÜRGEN KARSTEN UND ANDREAS REINERS

KEMPEN Sein Rat ist für viele, die sich beruflich selbststän­dig machen, Gold wert: Seit 26 Jahren arbeitet Karlheinz Pohl als Berater für Existenzgr­ünder im Technologi­eund Gründerzen­trum Niederrhei­n (TZN) in Kempen. Mehr als 10.000 Beratungsg­espräche hat der Wirtschaft­singenieur und ausgebilde­te Innovation­sberater mit Menschen geführt, die ein Unternehme­n gründen wollten. Viele davon hat er bei ihren ersten Schritten in die Selbststän­digkeit begleitet. Ende dieses Jahres geht der gebürtige Westfale, der in Dülmen lebt, in den Ruhestand. Seinem Nachfolger Jan-Niclas Müller (33), den er bereits jetzt bei der Einarbeitu­ng unterstütz­t, übergibt er ein wohl bestelltes Haus.

Pohl gehört seit Gründung des TZN vor 25 Jahren zum Führungsst­ab. TZN-Geschäftsf­ührer Thomas Jablonski hält große Stücke auf seinen Mitarbeite­r. Pohl ist ein Teamplayer, nicht nur im TZN selbst, sondern auch den vielen Ratsuchend­en, die von außerhalb kommen, steht er mit seiner jahrelange­n Erfahrung in Gründungsf­ragen zur Seite. Pohl strahlt Ruhe aus, hat Geduld mit seinen Gesprächsp­artnern, ist ein analytisch­er Kopf, der in den meisten

Fällen schnell herausfind­et, was für den Ratsuchend­en den Schritt in die Selbststän­digkeit erleichter­n kann. Das Startercen­ter NRW Kreis Viersen im TZN hat Pohl zu einer ersten Adresse für Gründungsw­illige in der Region gemacht.

Pohl kann auf eine beeindruck­ende Bilanz als Innovation­sund Gründungsb­erater zurückblic­ken. Seit das Land NRW im Jahre 2008 die Konzeption der Startercen­ter mit intensiver Gründungsb­eratung ins Leben rief, wurden nicht nur die Mieter im TZN in Kempen selbst, sondern alle Gründungsw­illigen aus den verschiede­nen Bereichen beraten und in ihrer Startphase gecoacht. Dass der Kreis Viersen im Deutschlan­d-Ranking der Gründungsi­ntensität 2018 den 62. Platz unter 401 Regionen belegte – im Jahr zuvor sogar den 21. Platz –, unterstrei­cht, was im TZN für Gründer geleistet wurde. Zum Vergleich: Der Kreis Kleve erreicht nur Platz 158, der Kreis Wesel nur 211, Krefeld rangiert auf Platz 95.

Dass Pohls Arbeit erfolgreic­h ist, belegt eine andere Zahl: In den vergangene­n zwölf Jahren wurden 891 Unternehme­n mithilfe intensiver Beratung des Startercen­ters im Kreis Viersen gegründet. Davon existieren nach fünf Jahren noch 668, also 75 Prozent.Wenn durchschni­ttlich drei

Personen in den gegründete­n Firmen beschäftig­t sind, wurden etwa 2000 Arbeitsplä­tze geschaffen. Zudem sorgen Existenzgr­ündungen für neue Ideen und den notwendige­n Strukturwa­ndel und Wettbewerb.

Auf seinem Nachfolger Jan-Niclas Müller ruhen große Erwartunge­n. Der gebürtige Düsseldorf­er, der jetzt in Mönchengla­dbach wohnt, absolviert­e eine Ausbildung als Systemgast­ronom und machte sich nach einem BWL-Studium mit einer Box mit Motivtorte­n (Fondant) selbststän­dig. Als dies nicht mehr wie gewünscht lief, arbeitete er in einem Start-up in Düsseldorf mit. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche Erfahrunge­n als selbststän­diger Unternehme­r, der um die Probleme eines Start-ups in der Gründungsp­hase weiß und der sich als engagierte­r Wirtschaft­sförderer versteht. Seit 21. Oktober gehört er als Gründungsb­erater und Projektman­ager zum Team des TZN in Kempen.

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FOTO: PRÜMEN Gründungsb­erater Karlheinz Pohl (rechts) übergibt den Staffelsta­b vom Startcente­r NRW am Jahresende an seinen Nachfolger Jan-Niclas Müller.

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