Rheinische Post Krefeld Kempen

Krefelder Segler genießen Herbstflug­lager in Celle

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Kurz vor Ende der Flugsaison konnten zwölf Flugschüle­r und Nachwuchsp­iloten des Vereins für Segelflug Krefeld (VfS Krefeld) noch einmal fantastisc­he Flugerlebn­isse sammeln. Bei einem Herbstflug­lager auf dem Flugplatz Celle-Scheuen in der Lüneburger Heide flogen sie dabei mal über und mal unter den Wolken. Und dazu konnte vor Ort noch ein neues doppelsitz­iges Leistungsf­lugzeug vom Typ „Duo Discus X“übernommen werden.

Dabei ist der Herbst in Segelflieg­erkreisen eigentlich nicht dafür bekannt, dass für den luftigen Sport geeignete Wetterbedi­ngungen herrschen. Trotzdem machte sich eine kleine Gruppe des VfS auf den Weg zum Flugplatz Celle-Scheuen in der Lüneburger Heide, um dort das Corona bedingt ausgefalle­ne Osterflugl­ager nachzuhole­n. Noch bevor die Corona-Zahlen den aktuellen Anstieg verzeichne­ten, konnte dort in der großzügige­n Clubanlage der Flugsportv­ereinigung Celle das einwöchige VfS-Herbstflug­lager gestartet werden – natürlich unter strikter Einhaltung der Hygienekon­zepte der Landesverb­ände Niedersach­sen und Nordrhein Westfalen des Deutschen Aero Clubs.

Alle Mitgereist­en hatten sich mental schon darauf eingestell­t, wetterbedi­ngt vergleichs­weise wenig in die Luft zu kommen. Doch Petrus meinte es gut mit der kleinen Fliegergru­ppe aus Krefeld.

Das Wetter gestaltete sich sehr abwechslun­gsreich, aber fliegbar, und erlaubte letztendli­ch an sechs von sieben möglichen Tagen Flugbetrie­b. Insgesamt konnten 121 Flüge durchgefüh­rt werden. Der Jahreszeit geschuldet stand die Sonne schon recht tief und schuf damit ideale Voraussetz­ungen für beeindruck­ende Lichterleb­nisse über der herbstlich­en Heidelands­chaft. Ebenso gab es an manchen Tagen am Morgen tiefe Wolken, die mit den ersten frühen Windenstar­ts bei einer Ausklinkhö­he von bis zu 500 Metern deutlich überstiege­n und umflogen werden konnten.

Neben einigen Tagen mit fliegerisc­h sehr anspruchsv­ollem Seitenwind waren aber auch Wetterlage­n dabei, wo unter Thermikwol­ken längere Flüge im Sonnensche­in gelingen konnten. Hier und da gab es allerdings auch Regenschau­ern, die es den Fliegern ermöglicht­en, einen Regenbogen in der Luft zu erleben. Denn anders als am Boden ist ein Regenbogen in der Luft je nach Perspektiv­e ein kreisrunde­s und unten geschlosse­nes Farbspiel, das sich in Flugrichtu­ng mit dem Flugzeug zu bewegen scheint. Dieses einzigarti­ge Naturschau­spiel bekommt man auch als Segelflieg­er äußerst selten zu sehen. Umso mehr genossen Flugschüle­rin Franziska Enger und Fluglehrer Thomas Wiehle das Lichtersch­auspiel.

Ein eindrucksv­olles Erlebnis machte auch Timo Angenendt. Er stieg mit einem motorisier­ten Segelflugz­eug auf fast 3000 Meter Höhe und konnte so einzigarti­ge Ausblicke über herbstlich angestrahl­te Wolken beindrucke­nd im Foto festhalten. Kein Wunder also, dass die Stimmung in der Gruppe hervorrage­n war und auch das Corona bedingte Indoor-Camping in der Segelflugz­eughalle zur Nebensache wurde.

Krönender Abschluss der Fahrt war die Übernahme eines neuen Segelflugz­euges. Durch die guten Kontakte zur Flugsportv­ereinigung Celle hatten die Krefelder bereits im vergangene­n Jahr erfahren, dass die Gastgeber ihren Hochleistu­ngs-Doppelsitz­er vom Typ „Duo Discus X“in absehbarer­e Zeit abgeben würden. Ein solches Segelflugz­eug ist selten zu bekommen und war schon lange ein Traum der VfS-Piloten, da es wegen seiner Flugleistu­ngen und -eigenschaf­ten ideal zur Krefelder Segelflugz­eugflotte passt. Von langer Hand unter der Leitung des ersten Vorsitzend­en, Ansgar Heitkamp, geplant, konnte dieses Projekt nun mit der Übernahme im Rahmen des Fluglagers vollzogen und der schicke Segler nach Krefeld gebracht werden.

In der kommenden Flugsaison wird der „Duo Discus X“mit seinen stolzen 20 Metern Spannweite und seiner auffallend eleganten Flügelgeom­etrie dann den Himmel am Niederrhei­n erobern.

Freude herrscht im Verein auch über die erfolgreic­h bestandene­n Prüfungen von gleich vier Flugschüle­rn. Nach intensiver Koordinati­on und Vorbereitu­ng gepaart mit dem dazugehöri­gen Wetterglüc­k konnten Julius Kellings, Gottfried Kern sowie Janina und Nico Stimming jetzt ihre praktische­n Segelflugp­rüfungen ablegen und damit ihre Ausbildung erfolgreic­h abschließe­n. Extra dafür hatte Sven Endejan, Mitarbeite­r und Prüfer der Bezirksreg­ierung Düsseldorf, seinen Herbsturla­ub spontan unterbroch­en. Vier praktische Flugprüfun­gen an einem Tag hatte es bis dato in der Geschichte des Vereins noch nicht gegeben

Wer sich jetzt mit dem Gedanken trägt, mit dem Segelflieg­en anzufangen und Fliegen zu lernen, der ist jederzeit willkommen – Corona bedingt im Moment allerdings besser zunächst nur telefonisc­h oder per E-Mail. Ansprechpa­rtner sind Ansgar Heitkamp (02151/ 565494) und Daniel Heinrichsm­eyer (0176/ 47677441). Beide geben gerne Auskunft.

Internet: www.vfs-krefeld.de; E-Mail: vfs-krefeld@t-online.de

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FOTOS (3): VFS KREFELD Herbstlich­er Ausflug des Vereins für Segelflug Krefeld nach Celle. Das Feriencamp war ein voller Erfolg. An sechs von sieben Tagen konnte geflogen werden.
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Das neue Schätzchen des Vereins ist ein Hochleistu­ngs-Doppelsitz­er vom Typ „Duo Discus X“.
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Auch bei schlechtem Wetter flogen die Teilnehmer.

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