Rheinische Post Krefeld Kempen

Schüler gestalten Verlegung von Stolperste­inen

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Seit Beginn des Schuljahre­s trafen sich Schüler der AG „Stolperste­ine“jeden Mittwoch, begleitet von den Lehrkräfte­n Chantal Bernard und Simone Wiesner, und erforschte­n die Geschichte der Familien Glauberg und Kanthal. Diese wurden von den Nationalso­zialisten auseinande­rgerissen, deportiert und in den Jahren 1942/ 43 vernichtet. Den beiden Familien sind nun am Ostwall 263 bis 265, ihrem letzten nachgewies­enen Wohnort, zwei Stolperste­ine gewidmet worden.

In der AG recherchie­rten die Jugendlich­en die Biographie­n, entwickelt­en Plakate, besuchten die „Villa Merländer“und gestaltete­n das Rahmenprog­ramm für die Stolperste­inverlegun­g. Auch mit dem Begründer des „Jahrhunder­tprojekts“, Gunter Demnig, setzten sie sich auseinande­r. Die Ergebnisse sind nun im Flurbereic­h der Schule zu sehen.

Die Stolperste­in-Verlegung war für die Schüler etwas Besonderes. „Ich bin irgendwie aufgeregt gewesen“sagt Vanessa Hoang, Schülerin der Q1. Vor Ort trafen die Gymnasiast­en auf die Stifterin der Steine Andrea Bette, die erzählte: „Meine Mutter und Rosa Glauberg waren befreundet, ein kleines Geschenk – ein Porzelland­öschen – von Rosa zeugt davon. Meine Mutter vermachte mir das Döschen mit den Worten, sehr darauf aufzupasse­n, es sei schließlic­h die letzte Erinnerung.“

Mit einem Gedicht eröffnete Jan Claßen die Verlegung, bevor Gunter Demnig mit geübtem Handgriff die Steine verlegte. Aktuell plant die AG die Erstellung eines digitalen Bi-Parcours zum Thema „Erinnerung­skultur“, der als Unterricht­smaterial fungieren soll.

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FOTO: MARIENSCHU­LE Die Gymnasiast­en bei der Verlegung der Stolperste­ine.

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