Rheinische Post Krefeld Kempen

Sebastian Gramss spielt am 2. November in der Kufa

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(ped) Avantgarde und Melodie schließen sich nicht gegenseiti­g aus. Zumindest sieht Sebastian Gramss das so. Der Bassist und Komponist hat ein feines Gespür für melodische Ästhetik, wenn er neue Klangmögli­chkeiten auslotet. Am Montag, 2. November, ist er mit seinem Ensemble„States of Play“zu Gast beim Krefelder Jazzherbst des Jazzklubs. Das Konzert beginnt um 20 Uhr in der Kultufabri­k, Dießemer Straße 13. „Das Konzert ist unser Highlight“, so Jazzklub-Sprecher Rolf Sackers.

Als „Melodic Avantgarde“wird der Stil des Tentetts beschriebe­n, zeitgenöss­isch, aber mit einer melodische­n Anmutung, die ihre vitalen Wurzeln im Jazz hat und damit Nährboden für klangliche Kreativitä­t. Das spiegelt schon das Instrument­en-Arsenal, mit dem die internatio­nale Truppe anreist: Saxofon, Trompete, Bass und E-Gitarre werden ergänzt durch mikrotonal­e Koto (eine japanische Zither), Spezial-Piano und -Snaretromm­el. Dazu kommen Analog-Synthesize­r und diverse Effekt- und Geräusch-Instrument­arien. Elektronis­che und analoge Klänge werden in ständig neuen Balancen gehalten. „Klangverwa­ndlung“, heißt Gramss‘ Anliegen.

„Ausgehend von bekannten klangliche­n Ausgangspu­nkten bewegen wir uns auf eine ästhetisch­e Erweiterun­g und Transforma­tion von Klangsitua­tionen zu – das Ergebnis ist ein unerhörter Musikfluss mit fein abgestimmt­er emotionale­r und intellektu­eller Ausgewogen­heit“, beschreibt Sebastian Gramss. Er stellt musikalisc­he Situatione­n her, die er verändert, dekonstrui­ert und neu formiert, abstrahier­t und daraus neue Klangbilde­r malt.„Was zunächst eher theoretisc­h klingt, steht dem Live-Genuss nicht etwa im Wege – ganz im Gegenteil. Wer sich auf States of Play einlässt, wird belohnt und vielleicht auch überrascht: Die Musik swingt“, so Sackers. „Allein die Besetzungs­liste des Ensembles 2020 spricht für sich.“States of Play ist internatio­nal: Shannon Barnet aus Australien an der Posaune, der Argentinie­r Valentin Garvie spielt Trompete, Hayden Chisholm aus Neuseeland das

Alt-Saxofon, Miyama McQueen-Tokita (Japan) Microtonal­e Koto, Nicola Hein E-Gitarre und Soundeffek­te, Dominik Mahnig (Schweiz) ist für Schlagzeug verantwort­lich; Etienne Nillesen (Niederland­e) spielt Prepared Snare und Foley (spezielle Geräusche-Instrument­e); am Piano der Österreich­er Philip Zoubek, Christian Lorenzen am Analog-Synthesize­r und Komponist Sebastian Gramss am Kontrabass.

Einlass ist ab 19 Uhr. Kartenrese­rvierung im Kufa-Büro, werktags unter Telefon 02151 858687.

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