Rheinische Post Krefeld Kempen
Corona-Pause würde Borussia-Talente hart treffen
Wenigstens der Trainingsbetrieb der U23, U19 und U17 soll bei einem Lockdown aufrecht erhalten werden.
Eine erneute Corona-bedingte Zwangspause in der Regionalliga und den Nachwuchs-Bundesligen wäre für Borussias Nachwuchsarbeit extrem problematisch. „Das wäre eine schlimme Sache für uns. Wir haben einen klaren Auftrag, und der ist es, Nachwuchsspieler zu entwickeln. Wie jetzt Rocco Reitz, der als Eigengewächs sein Bundesliga-Debüt gefeiert hat. Wenn den Jungs aber wichtige Erfahrungen und vor allem Training erneut über
Monate fehlen, kann das Folgen haben für ihre Entwicklung“, sagte Nachwuchsdirektor Roland Virkus unserer Redaktion. Zumindest der Trainingsbetrieb in den Leistungs-Teams U23, U19 und U17 müsse, so Virkus, auch bei einem erneuten Lockdown„irgendwie aufrechterhalten“werden, damit die Talente nicht erneut viel wertvolle Ausbildungszeit komplett verlieren.
Die vergangene Saison wurde sowohl in der Regionalliga als auch in den Junioren-Bundesligen vorzeitig abgebrochen. Aktuell pausiert die
U23 wieder, weil wegen der positiven Corona-Tests von Trainer Heiko Vogel und einiger Spieler die Partien gegen Rot-Weiss Essen, beim SC Wiedenbrück und gegen den Bonner SC verlegt wurden. Ob die Partie gegen Essen wie geplant am 18. November nachgeholt werden kann, ist angesichts des drohenden Lockdowns fraglich. Das letzte Spiel der U23 war am 17. Oktober das 2:3 in Lotte.
Auch die U19 der Borussen hat zuletzt am 17. Oktober gespielt, das Team von Trainer Sascha Eickel hätte zudem in dieser Saison in der Uefa-Youth-League antreten sollen – unter normalen Umständen hätte es da schon die Vergleiche mit dem Nachwuchs von Inter Mailand und Real Madrid gegeben. Wegen Corona wurde das Format aber eingedampft auf K.o.-Spiele, die erst im März 2021 beginnen.
Gerade in einer Saison, in der Borussia sehr starke Jahrgänge hat, trifft den Klub das Corona-Problem hart. Spieler wie Famana Quizera, der aktuell in der U23 zum Einsatz kommt, könnten keine wichtige Spielpraxis sammeln. „Natürlich leiden die Jungs unter der Situation. Sie wollen spielen, sie wollen sich zeigen, sie befürchten, dass ihnen Chancen genommen werden. Darum ist es wichtig, dass wir wenigstens den Trainingsbetrieb aufrechterhalten, natürlich flankiert von entsprechenden Hygiene-Konzepten. Man kann im Nachwuchsbereich nicht alle Außenkontakte verhindern, aber wie bei allen Menschen geht es darum, sorgsam damit umzugehen, um weiterarbeiten zu können“, sagte Virkus.