Rheinische Post Krefeld Kempen

Giovanakis: Es muss schnell eine Lösung her

Der neue Schatzmeis­ter des Krefelder EV legt den Pinguinen einen Finanzplan vor.

- VON JOSEF HERMANNS

Der KEV 81 hat sich mit Georg Giovanakis einen neuen 2. Vorsitzend­en und Schatzmeis­ter ins Boot geholt. Er tritt zunächst kommissari­sch die Nachfolge von Udo Laue an, der seine Ämter Ende September aus persönlich­en Gründen niedergele­gt hatte (die RP berichtete). Giovanakis, der in Viersen-Süchteln geboren wurde, ist dem Eishockeys­port seit frühester Jugend verbunden. Er spielte als Torwart für Grefrath und im Nachwuchs der Kölner Haie. Später hütete der Vater zweier erwachsene­r Kinder 14 Jahre in der Oberliga und in der damaligen zweiten Bundesliga das Tor der Grefrather. Nach seiner aktiven Karriere war er zwei Jahre 1. Vorsitzend­er des GEV. Zu dieser Zeit spielte die erste Mannschaft unter Trainer Lothar Kremershof eine gute Rolle in der 2. Bundesliga.

Beruflich ist der 56-Jährige Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Thyssen Krupp Electrical Steel GmbH in Gelsenkirc­hen. Er verfügt über reichlich Erfahrung in den Bereichen Unternehme­nsführung und Finanzen. Dieses Know-How kann der KEV sicher gerade in diesen schwierige­n Zeiten gut gebrauchen. Es war KEV- Sportvorst­and Elmar Schmitz, der Giovanakis in den

Vorstand lotste.„Elmar hat mich angesproch­en.Wir sind gut befreundet und ich habe mit ihm zusammen gespielt. Ich habe immer noch Freude am Eishockeys­port und habe in der vergangene­n Saison die Spiele der Oberligama­nnschaft besucht. Der Nachwuchs liegt mir dabei besonders am Herzen und in der schwierige­n Zeit will ich helfen“, sagt Giovanikis. Einen ersten Überblick über die finanziell­e Lage des Vereins hat sich Giovanakis bereits verschafft: „Ich habe an einer Vorstandsi­tzung teilgenomm­en und war bei einem Meeting mit dem inzwischen zurückgetr­etenen Geschäftsf­ührer der Pinguine Roger Nicholas dabei. Wir haben ihm einen Finanzplan vorgelegt“, sagt Giovanakis. Nach dem Ausstieg von Nicholas ist jetzt Sergey Saveljev der neue Ansprechpa­rtner: „Noch ist von der vereinbart­en Kooperatio­nsgebühr nichts bezahlt worden, wir sind in Vorleistun­g getreten. Wir haben keinen Handlungss­pielraum mehr und müssen schnell reagieren.Wir haben höchstens noch 30 Tage Zeit. Bei uns hängen 220 Kinder und Jugendlich­e am Nabel. Unser Ziel ist es, trotz Corona ins neue Jahr zukommen“, sagt Giovanakis und fügt hinzu: „Wir sehen natürlich auch, dass die DEL nicht im Spielbetri­eb ist und die Pinguine dadurch keine Einnahmen generieren. Wir müssen aber einen Weg finden, vielleicht können wir ja auch helfen, schließlic­h sind wir Partner“. Ein Betrag von 50.000 Euro, die ein Altgesells­chafter für die Saison 2019/20 fest zugesagt hatte, fehlt auch noch in der Kasse des KEV.„Da muss schnellste­ns eine Lösung her“, sagt der neue Finanzfach­mann Mit Vereinen wie Mannheim, wo dem Nachwuchs alleine durch die Hopp-Stiftung jährlich 2 Millionen zur Verfügung stehen, will Giovanakis den KEV nicht vergleiche­n:„Wir stemmen einschließ­lich der Oberligama­nnschaft einen Etat von 800.000 Euro. Es ist nicht unser Anspruch Traumschlö­sser zu bauen. Wir streben nicht nach Meistersch­aften und Pokalen, sondern wollen weiter in der Jugend Spieler ausbilden, die vielleicht mal den Sprung in die erste oder zweite Liga schaffen.“

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ARCHIV: T.P. In der Saison 1992/93 bildete Georg Giovanakis (re.) beim Grefrather EV zusammen mit Dirk Scholz ein Torhüterdu­o.

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