Rheinische Post Krefeld Kempen

VVV Venlo: Sieg im Pokal lässt 0:13 schnell vergessen

- VON HEIKO VAN DER VELDEN

FUSSBALL NIEDERLAND­E Das Spiel der VVV Venlo gegen den Rekordmeis­ter Ajax Amsterdam war am Wochenende in aller Munde und bekam über die Grenzen hinaus eine Aufmerksam­keit in der Medienwelt, die sonst für die Eredivisie nicht üblich ist. Allerdings hatte dies auch einen bitteren Beigeschma­ck. Mit 0:13 (0:4) setzte es eine deftige Niederlage gegen den Meistersch­aftsfavori­ten.Während es für die Grenzstädt­er die höchste Niederlage der Vereinsges­chichte war, feierte Amsterdam gleichzeit­ig den höchsten Sieg in ihrer Eredivisie-Historie.

Für die Verantwort­lichen des Vereins ist die Niederlage allerdings kein Beinbruch und erst recht kein Grund, in Panik zu verfallen. Mit fünf Punkten aus sechs Spielen ist VVV Tabellenvi­erzehnter und steht somit über dem Strich auf einem Nichtabsti­egsplatz. Die 1:2-Heimnieder­lage gegen den direkten Konkurrent­en ADO Den Haag schmerzte da vor dreieinhal­bWochen schon mehr. Auch für Trainer Hans De Koning geht es nach der Niederlage am vergangene­n Samstag normal weiter. „Das kann passieren, darf es natürlich aber nicht. Auch für dieses Spiel gab es nur drei Punkte“, sagte De Koning.

Dass Venlo gegen den Spitzenrei­ter zur Halbzeitpa­use 0:4 zurücklag, ist zuvor auch anderen Mannschaft­en passiert. Verletzung­sbedingt fehlte Stammtorhü­ter Thorsten Kirschbaum. Ein weiterer Stammspiel­er musste Corona-bedingt passen. Zur Halbzeit blieben Kapitän Danny Post und Zidane Machach in der Kabine. Neben DebütantYa­hcuroo Roemer (19) kam auch der junge Simon Janssen (20) in die Partie. In der Schlusspha­se debütierte zudem Wassim Essanoussi (17) in der Eredivisie. Mitentsche­idend dürfte die Rote Karte für Christian Kum (52.) gewesen sein, anschließe­nd trafen die Gäste binnen sieben Minuten gleich viermal.

Das alles dürften kleine Randbeding­ungen sein, die nicht unbedingt dazu beigetrage­n haben, das Spiel im zweiten Durchgang noch herumzurei­ßen. Betrachtet man zudem das Gehaltsbud­get der Spieler, dürfte auch die spielerisc­he Klasse deutlich werden. Alle Spieler Venlos zusammen verdienen nämlich so viel wie ein Ajax-Spieler.

Doch bereits am Dienstag war das Spiel gegen Ajax vergessen. Denn in der ersten Runde des KNVB-Beker-Pokals gewannen die Venloer gegen Zweitligis­t FC Den Bosch 4:2 (0:1) und erreichten so die zweite Runde des Wettbewerb­es.

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