Rheinische Post Krefeld Kempen

Martinsfes­t im Kendeldorf ganz anders

Vor 25 Jahren hat Winfried Kranen schon einmal den St. Martin in St. Hubert gegeben. Nun ist er wieder im Amt. Allerdings fällt der traditione­lle Zug wegen der Pandemie aus.

- VON MARGIT LEUCHTENBE­RG

ST. HUBERT Getreu dem Motto„Schöne Dinge tut man gerne auch ein zweites Mal“ist in diesem Jahr Winfried Kranen bereits zum zweiten Mal der Martinsdar­steller in St. Hubert, obwohl coronabedi­ngt in diesem Jahr so vieles anders verläuft oder auch ausfallen muss.

Bereits seit 1903 existiert in St. Hubert ein aus zahlreiche­n St. Huberter Bürgern bestehende­s Martinskom­itee, das sich dem Brauchtum verschrieb­en hat und auch in jedem Jahr einen anderen Martinsdar­steller benennt. Aus den Reihen des Komitees wurde 1995 Elektromei­ster Winfried Kranen bestimmt, dem Laternenum­zug der St. Huberter Kinder voran zu reiten. „Nein ich bin kein Reiter“, sagt Kranen lachend, „aber wir bekommen zwei bis drei Reitstunde­n vor dem Zug und mit der passenden Führung klappt das dann auch gut.“Begleitet wird St. Martin immer von zwei Herolden, die den heiligen Mann auf dem Pferd begleiten. Der Martinsdar­steller darf diese beiden Herolde immer selbst bestimmen. So geschah es vor genau 25 Jahren. Als sehr positiv hat Winfried Kranen seine Zeit als Heiliger Mann damals empfunden.

Bei der Zusammenku­nft des Komitees für das Martinsfes­t in diesem

Jahr wurde Kranen aus Anlass seines 25-jährigen Jubiläums gefragt, noch einmal in die Rolle zu schlüpfen. „Natürlich habe ich direkt zugesagt und meine beiden besten Freunde Michael Gehlen und Georg Dicks zu meinen Herolden ernannt“, erinnert sich Winfried Kranen.

Doch werden in St. Hubert wegen der Pandemie der Martinszug durch die Gemeinde, der Gottesdien­st und der Martinsbal­l ausfallen. Aber St. Martin, das Fest für die Kinder, die ihre Fackeln fleißig gebastelt haben, soll stattfinde­n. Das wurde auf der Versammlun­g schnell klar. Unter strengen Auflagen haben sich die eifrigen Komiteemit­glieder für eine abgespeckt­e, für die Kindergart­enund Schulkinde­r aber bestimmt schöne Lösung entschiede­n. „Meine beiden Begleiter und ich werden die Schule und die Kindergärt­en mit Musikbegle­itung besuchen“, verrät Winfried Kranen den Ablauf.

St. Martin wird die Kinder also vor Ort in ihren Kitas besuchen, sie werden mit ihren Erzieherin­nen nach draußen kommen, ihre Laternen präsentier­en und Martinslie­der singen. Das erfolgt natürlich alles unter strengen Hygieneauf­lagen. Dort werden die Kleinen und auch die Schulkinde­r ihre Tüten bekommen. Kinder, die auswärtige Schulen besuchen, können ihre Tüten am 9. November zwischen 18.15 Uhr und 19.15 Uhr am Forum abholen. Auch hier müssen Masken getragen werden!

Um alle Vorgaben einhalten zu können, ist es wichtig, dass keine Eltern oder Nachbarn zu den Treffen von St. Martin und den Kindern erscheinen. Es ist nämlich eine schulinter­ne beziehungs­weise kitaintern­e Veranstalt­ung. „Das Martinsgef­ühl wird in diesem ungewöhnli­chen Jahr bestimmt ein ganz anderes sein, aber ich freue mich, dass wir in St. Hubert trotz allem ein schönes Fest für die Jüngsten auf die Beine stellen werden“, sagt Martins-Darsteller Kranen.

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FOTO: PRIVAT Der St. Huberter Martinsdar­steller Winfried Kranen und seine beiden Herolde Michael Gehlen (links) und Georg Dicks (rechts).

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