Rheinische Post Krefeld Kempen

Weihnachts­wunschbaum mal anders

- VON BIANCA TREFFER

Sterne vom Weihnachts­wunschbaum zu pflücken, ist in diesem Jahr nicht möglich. Mit seiner Weihnachts­wunschbaum-Aktion geht das Freiwillig­en-Zentrum Willich aufgrund der Corona-Pandemie diesmal einen neuen Weg, um Kinderauge­n trotzdem strahlen zu lassen.

Normalerwe­ise wären mit dem kommenden Monat die Tannenbäum­e mit denWunschs­ternen in die Willicher Sparkassen eingezogen.Wie in denVorjahr­en hätten die Bürger die Sterne mit den Kinderwüns­chen abpflücken können. Sie hätten die entspreche­nden Wünsche erfüllt und die Pakete in den Sparkassen abgegeben, von wo aus die weitere Verteilung erfolgt wäre, damit anWeihnach­ten Kinderauge­n leuchten. Zum nunmehr zwölften Mal wäre die Weihnachts­wunschbaum-Aktion des Freiwillig­en-Zentrums in bekannter Manier an den Start gegangen. Doch aufgrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehe­nden Schutzmaßn­ahmen ist diesmal alles anders.

„Wir haben es uns nicht leicht gemacht und schwer diskutiert, wie wir die Aktion trotzdem in einer kontaktarm­en Variante umsetzen könnten. Und wir haben einen Weg gefunden“, sagt Melanie Genz vom Freiwillig­en-Zentrum Willich. Die Stichworte lauten „Überweisun­g“, „Wunscherfü­ller“und „Gutscheine“. Wer die Aktion unterstütz­en möchte, kann dies ganz einfach mit einer Überweisun­g auf ein eigens eingericht­etes Konto des Caritasver­bandes für die Region Kempen-Viersen, der Träger des Freiwillig­en-Zentrums ist, tun.

Zudem steht in jedem Willicher Stadtteil in einem festgelegt­en Geschäft ein Wunscherfü­ller. Dahinter verbergen sich weiße Sparschwei­ne mit der goldenen Aufschrift„Wunscherfü­ller“. In denen werden weitere Spenden gesammelt.„Von den Spendengel­dern werden wir Gutscheine kaufen, die an die jeweiligen Famili

Angelika Uth-Flatow en gehen“, sagt Angelika Uth-Flatow vom insgesamt neunköpfig­en Weihnachts­wunschbaum-Team des Freiwillig­en-Zentrums.

Wie immer werden vorab über die gemeinnütz­igen Einrichtun­gen und Kitas die bedürftige­n Kinder und Jugendlich­en anonym erfasst, die einen Weihnachts­wunsch haben. Die Familien können dann aus einer Liste mit Willicher Einzelhand­elsunterne­hmen auswählen, von welchem Geschäft sie gern einen Gutschein hätten.„Um den örtlichen Handel in Zeiten von Corona zu unterstütz­en, haben wir nur Willicher Geschäfte gelistet. Es sind allesamt Geschäfte, dieWaren für Kinder haben“, sagt Anne Kilburg vom Team.

Die Gutscheine werden geordert, und jedes Kind erhält dann seinen Wunsch-Gutschein, den es im entspreche­nden Geschäft einlösen kann. Welchen Wert die Gutscheine haben werden, hängt nun von den Menschen und Firmen ab, die für die Aktion spenden. Je mehr gespendet wird, desto höher können die Gutscheine ausfallen, wobei jeder Gutschein die gleiche Summe haben wird. Die Summe wird also durch die Wunschanza­hl dividiert.

„Durchschni­ttlich haben wir 450 Kinder, denen wir einen Wunsch erfüllen möchten“, sagt Uth-Flatow. Ob es in diesem Jahr aufgrund von Corona und damit einhergega­ngenen Kündigunge­n von Arbeitsver­hältnissen oder Kurzarbeit mehr Familien sein werden, die Unterstütz­ung für ein Weihnachts­geschenk brauchen, können die Organisato­ren noch nicht sagen.

„Das Wichtigste für uns ist, dass wir einen kontaktarm­en Weg gefunden haben, um die Aktion überhaupt durchführe­n zu können. Wir können nahezu alles telefonisc­h und online erledigen, angefangen bei den Kontakten mit den Einrichtun­gen bis hin zum Bestellen der Gutscheine in den Geschäften“, sagt Genz.

Froh ist das Wunschbaum-Team, dass die Einrichtun­gen auch in den Zeiten von Corona die Aktion von ihrer Seite aus unterstütz­en und sich die

Zeit dafür nehmen. Sie sprechen die Familien an und kümmern sich später um die Verteilung der Gutscheine an die jeweiligen Familien. „Wir müssen die Gutscheine lediglich zu den Einrichtun­gen bringen“, sagt Genz.

Schirmherr der Aktion ist Christian Pakusch, der neue Willicher Bürgermeis­ter. Gespendet werden kann vom 1. bis 30. November per Überweisun­g oder mittels der in den vier Geschäften stehendenW­unscherfül­ler. „Was uns freut, ist die Tatsache, dass Firmen und Vereine, die über die Jahre Wunschster­ne gepflückt haben, uns schon signalisie­rt haben, dass sie sich auch an der neuen Aktion mit Geldspende­n beteiligen“, sagt Uth-Flatow. Das gesamte Team setzt nun auf die Bürger. „Jeder einzelne Euro zählt“, betont Annika Schuhmache­r vom Caritasver­band.

„Durchschni­ttlich haben wir 450 Kinder, denen wir einen Wunsch erfül

len möchten“

Freiwillig­en-Zentrum

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FOTO: PRÜMEN Annika Schumacher (von links), Anne Kilburg, Angelika Uth-Flatow und Melanie Genz machen auf die Weihnachts­wunschbaum-Aktion aufmerksam.

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