Rheinische Post Krefeld Kempen
Tätowierer aus Grefrath kritisiert neue Verordnung
GREFRATH (ast) Dominik Maurer ist seit 2016 Inhaber des Tattoostudios „Beauty and Pain“in Grefrath. Gemeinsam mit seiner Angestellten Tanja Pelz sowie Stephanie Groh, einer freie Mitarbeiterin, tätowiert er an vier Tagen pro Woche im Ladenlokal an der Hauptstraße. Warum Tattoostudios nun auch coronabedingt schließen müssen, versteht er nicht, denn die Hygienestandards beim Tätowierer seien ohnehin sehr hoch. Er sagt:
„Wenn es nun bei den vier Wochen bleibt und wir die versprochenen Finanzhilfen bekommen, werden wir das überleben. Ich werde die Zeit der Schließung nutzen, um etwas zu zeichnen. Vorher versuchen wir, noch so viele Kunden wie möglich zu bedienen. Momentan sind wir ausgebucht.
Wie es danach weitergeht, weiß ich nicht. Ich rechne mittlerweile mit allem. Diese Regeln sind ein ständiges Auf und Ab.Wir hatten uns nach den zehn Wochen ohne Einnahmen im Frühjahr recht schnell erholt und so gut es ging alles abgearbeitet, was wir im ersten Lockdown absagen mussten.
Ich verstehe nicht, warum nun auch Tattoostudios wieder schließen müssen, denn wir haben ohnehin sehr hohe Hygienestandards, die wir wegen der Pandemie noch einmal angepasst haben.Wir haben uns akribisch an die Vorgaben gehalten: Jede Ecke, jeder Kugelschreiber, den ein Kunde angefasst hat, haben wir sofort desinfiziert.
Warum mussten wir überhaupt ein Konzept vorlegen, wenn wir nun doch wieder schließen müssen? Anders als Friseursalons, die täglich mehrere Kunden bedienen, haben wir nur einen Kunden pro Tag. Ich empfinde die Regelung als nicht sinnvoll.“
(protokolliert von Anna Steinhaus)