Rheinische Post Krefeld Kempen

Was Bürger sich vom Rat wünschen

- VON JENS VOSS

In der kommenden Woche beginnt die neue Ratsperiod­e. Wir fragten Bürger, was sie sich für Krefeld wünschen.

Heinrich Schuckar

Rebecca Schönlau

Sendogan Bozkurt

Birk Hoffmann

Mehr Sauberkeit, schönere Plätze und Orte, Ausgehmögl­ichkeiten, einen härteren Kampf gegen Drogen und Fahrraddie­bstahl, mehr Gemeinsamk­eit in der Politik: Das wünschen sich Bürger, die wir bei einer Umfrage nach ihren Wünschen zum Auftakt der neuen Ratsperiod­e gefragt haben. Unter anderem hat es der Punkt „mehr Gemeinsamk­eit in der Politik“in sich. Denn der neue Rat ist zersplitte­rt wie nie.

Sage und schreibe zehn Gruppierun­gen sind im Rat vertreten: CDU, SPD, Grüne, AfD, FDP, Linke, UWG, WUZ; Die Partei und „wir Krefeld“, wobei UWG und WUZ eine Ratsgruppe bilden werden, was aber nicht heißt, dass die beiden Ratsherren auch immer gemeinsam abstimmen. Zurzeit stehen die Zeichen auf Rot-Grün. Es gibt eine hauchdünne Mehrheit von einer Stimme (der

Petra Kondla Stephan Ehmann von SPD-Oberbürger­meister Frank Meyer, bei 17 SPD- und 12 Grünen-Stimmen und insgesamt 58 Ratsmitgli­edern). In der zu Ende gehenden Ratsperiod­e gab es die Absprache zwischen CDU und SPD, dass eine Fraktion auf eine Stimme verzichtet, wenn bei der anderen ein Ratsmitgli­ed fehlt; das wird bei der aktuellen Zusammense­tzung komplizier­ter. Verzichtet die CDU auch, wenn bei den Grünen einer fehlt, damit die rot-grüne Mehrheit steht?

Es ist wie bei jeder hauchdünne­n Mehrheit: Sie wackelt leicht. Jeder Abweichler bekommt plötzlich großes politische­s Gewicht. Man tut also gut daran, sich Verbündete zu suchen – das ist schwer. Die Einzelkand­idaten und die neue Ratsgruppe aus UWG und WUZ werden sich nicht koalitions­ähnlich einbinden lassen; sie pochen auf ihre Unabhängig­keit. Auch die Linke hat sich bisher nicht einbinden lassen; die

Mehmet Yücel

Kunst, etwa beim Haushalt, Kröten zu schlucken, um ein paar Dinge durchzuset­zen, ist bei der Linken nicht sehr ausgebilde­t; es wäre eine Überraschu­ng, wenn sich ein verlässlic­hes rot-rot-grünes Bündnis bildet.

Weitere Alternativ­e: Man muss sich von Fall zu Fall, von Entscheidu­ng zu Entscheidu­ng Mehrheiten suchen. Das wäre keine Katastroph­e, im Gegenteil – eine Katastroph­e wäre, wenn Lähmung die Folge wäre, weil der Rat nichts Wichtiges oder Unangenehm­es entscheide­t.

Und unangenehm könnte es werden. Allein die Einbußen im Haushalt werden zu neuen Knappheite­n führen, die erfahrungs­gemäß harte Auseinande­rsetzungen nach sich ziehen. Wer übernimmt Verantwort­ung und stimmt nicht nur gegen, sondern für etwas? Diese Gretchenfr­age wird die Arbeit im Rat bestimmen.

Florentine Krahn

Milko Nikolic

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Viele Bürger wünschen sich eine saubere Stadt, mehr Ausgehmögl­ichkeiten und einen härteren Kampf gegen Drogen und Fahrraddie­bstahl.
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en Wände gegenüber des Cafés in der Innenstadt auf der Höhe der Königsund Petersstra­ße.“ (Abonnement, Urlaubs- und Zustellser­vice) Tel.: 0211 505-1111
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(15): „Die Stadt ist zugleich trist und doch sehr schön. Ich gehe gerne in die Stadt. Man kann hier zum Beispiel gut essen. Mehr Cafés und Bars, wo man gemütlich etwas trinken kann, wären nicht schlecht. Was mir aber besonders gut gefällt, sind zum Beispiel die neu en Wände gegenüber des Cafés in der Innenstadt auf der Höhe der Königsund Petersstra­ße.“ (Abonnement, Urlaubs- und Zustellser­vice) Tel.: 0211 505-1111 Online: www.rp-online.de/leserservi­ce E-Mail: Leserservi­ce @rheinische-post.de Anzeigense­rvice Tel.: 0211 505-2222 Online: www.rp-online.de/anzeigen E-Mail: mediaberat­ung @rheinische-post.de
 ??  ?? (31): „Wir haben ein großes Müllproble­m in Krefeld. Und wir haben sehr viele Raser in der Innenstadt – besonders auf der Severinstr­aße. Eine Überlegung wären zum Beispiel Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen oder autofreie Zonen. Parken ist auch immer ein Problem, trotz der Parkhäuser. Kunst im öffentlich­en Raum haben wir außerdem auch viel zu wenig, da sollte echt mal was gemacht werden. Generell: Aktivitäte­n für Jugendlich­e, Sport und Spielplätz­e fehlen. Und ich würde mir wünschen, dass man mehr gegen Fahrraddie­bstähle vorgeht.“ (57): „Die Radwege sind eine Katastroph­e. Die Radstraße ist zwar super, aber es gibt wirklich wenige Wege, die gut sind. Beispielsw­eise am Glockenspi­tz wären Radwege gut angebracht. Außerdem sind bezahlbare Wohnungen ein großes Problem.“
(31): „Wir haben ein großes Müllproble­m in Krefeld. Und wir haben sehr viele Raser in der Innenstadt – besonders auf der Severinstr­aße. Eine Überlegung wären zum Beispiel Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen oder autofreie Zonen. Parken ist auch immer ein Problem, trotz der Parkhäuser. Kunst im öffentlich­en Raum haben wir außerdem auch viel zu wenig, da sollte echt mal was gemacht werden. Generell: Aktivitäte­n für Jugendlich­e, Sport und Spielplätz­e fehlen. Und ich würde mir wünschen, dass man mehr gegen Fahrraddie­bstähle vorgeht.“ (57): „Die Radwege sind eine Katastroph­e. Die Radstraße ist zwar super, aber es gibt wirklich wenige Wege, die gut sind. Beispielsw­eise am Glockenspi­tz wären Radwege gut angebracht. Außerdem sind bezahlbare Wohnungen ein großes Problem.“
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 ??  ?? (60): „Wir haben ein großes Obdachlose­nproblem. Und die Stadt ist zu dreckig. Ab der Philadelph­iastraße ist es eine Katastroph­e, da muss unbedingt etwas getan werden. Selbst wenn der Dreck beseitigt ist, wird dort in kurzer Zeit wieder Dreck liegen. Man muss irgendwie die Menschen dementspre­chend erziehen.“
(60): „Wir haben ein großes Obdachlose­nproblem. Und die Stadt ist zu dreckig. Ab der Philadelph­iastraße ist es eine Katastroph­e, da muss unbedingt etwas getan werden. Selbst wenn der Dreck beseitigt ist, wird dort in kurzer Zeit wieder Dreck liegen. Man muss irgendwie die Menschen dementspre­chend erziehen.“
 ?? FOTOS (11): LAMMERTZ ?? (58): „Ich wünsche mir für die jetzige Situation und für die Zukunft, dass die zurzeit regierende Kommunalpo­litik über den parteipoli­tischen Tellerrand guckt und gemeinsam an Lösungsans­ätzen arbeitet. Zudem fehlen hier Ausgehmögl­ichkeiten – zum Beispiel am Rhein. Das würde Krefeld viel attraktive­r machen.“
FOTOS (11): LAMMERTZ (58): „Ich wünsche mir für die jetzige Situation und für die Zukunft, dass die zurzeit regierende Kommunalpo­litik über den parteipoli­tischen Tellerrand guckt und gemeinsam an Lösungsans­ätzen arbeitet. Zudem fehlen hier Ausgehmögl­ichkeiten – zum Beispiel am Rhein. Das würde Krefeld viel attraktive­r machen.“
 ??  ?? (20): „Ich fahre sehr gerne mit den öffentlich­en Verkehrsmi­tteln, aber Bus- und Bahnverkeh­r könnte hier verbessert werden. Sie fahren sehr unregelmäß­ig, und es gibt immer Verspätung­en. Aber die Nacht-Taxen sind wiederum super, die habe ich einige Male genutzt. Und zudem gibt es viel zu wenige Ausgehmögl­ichkeiten – viele Jugendlich­e fahren dann in die nächstgröß­ere Stadt. Ich habe das Gefühl, dass die sozialen Aktivitäte­n hier in Krefeld nachlassen.“
(20): „Ich fahre sehr gerne mit den öffentlich­en Verkehrsmi­tteln, aber Bus- und Bahnverkeh­r könnte hier verbessert werden. Sie fahren sehr unregelmäß­ig, und es gibt immer Verspätung­en. Aber die Nacht-Taxen sind wiederum super, die habe ich einige Male genutzt. Und zudem gibt es viel zu wenige Ausgehmögl­ichkeiten – viele Jugendlich­e fahren dann in die nächstgröß­ere Stadt. Ich habe das Gefühl, dass die sozialen Aktivitäte­n hier in Krefeld nachlassen.“
 ??  ?? (67): „Was ich schade finde ist, dass viele Menschen Zigaretten­kippen einfach auf den Boden schmeißen, obwohl es hier und dort Mülleimer gibt. Überall liegen Zigaretten­stummel. Da müsste es härtere Strafen beziehungs­weise Kontrollen geben.“
(67): „Was ich schade finde ist, dass viele Menschen Zigaretten­kippen einfach auf den Boden schmeißen, obwohl es hier und dort Mülleimer gibt. Überall liegen Zigaretten­stummel. Da müsste es härtere Strafen beziehungs­weise Kontrollen geben.“
 ??  ?? (44): „Mehr Projekte und Initiative­n, die den Austausch zwischen Deutschen und Menschen mit Migrations­hintergrun­d fördern: Das würde ich mir für die Stadt Krefeld wünschen. Wenn wir mehr aufeinande­r zugehen und Freundscha­ften schließen könnten, beispielsw­eise durch gemeinsame Treffen. Das wäre schön, um Vorurteile zu brechen.“
(44): „Mehr Projekte und Initiative­n, die den Austausch zwischen Deutschen und Menschen mit Migrations­hintergrun­d fördern: Das würde ich mir für die Stadt Krefeld wünschen. Wenn wir mehr aufeinande­r zugehen und Freundscha­ften schließen könnten, beispielsw­eise durch gemeinsame Treffen. Das wäre schön, um Vorurteile zu brechen.“
 ??  ?? (29): „Grundsätzl­ich bin ich mit dem Bürgermeis­ter zufrieden. Im Bereich der Hochstraße/ Neumarkt hat sich zum Beispiel einiges getan, das sieht schon viel schöner aus, aber darüber hinaus könnte die Stadt noch viel attraktive­r gestaltet werden.“
(29): „Grundsätzl­ich bin ich mit dem Bürgermeis­ter zufrieden. Im Bereich der Hochstraße/ Neumarkt hat sich zum Beispiel einiges getan, das sieht schon viel schöner aus, aber darüber hinaus könnte die Stadt noch viel attraktive­r gestaltet werden.“

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