Rheinische Post Krefeld Kempen

Warum Jule Hufer alle Toni rufen

Die 17-Jährige des CHTC hat auf Anhieb den Sprung in die 2. Liga geschafft.

- VON NOMITA SELDER

Zur neuen Feldhockey-Saison durften sich die Damen des Crefelder HTC gleich über fünf Neuzugänge aus der eigenen Jugend freuen. Dabei konnte bisher vor allem Jule „Toni“Hufer überzeugen, von der ihr Jugend-Coach Sebastian Schwidder mutmaßt: „Sie weiß gar nicht, wie gut sie ist. Aber das merkt sie langsam und zeigt ihre unglaublic­he Spielübers­icht.“

Die 17-Jährige kam durch ihre Mutter und ihren älteren Bruder, beide begeistert­e Hockeyspie­ler, bereits früh zum Sport, wechselte jedoch erst 2016 vom kleineren Crefelder SV an die Vreed. Mit ihr gemeinsam kam auch die knapp ein Jahr ältere Helene Stöckmann

Bundesliga in den Verein, die sich bereits im Jahr zuvor im Damen-Team etablieren konnte und in der aktuellen Spielzeit die erfolgreic­hste Torschützi­n der Krefelderi­nnen ist. Sie beschreibt ihre Einspielpa­rtnerin folgenderm­aßen: „Auf dem Platz ist Toni eine unfassbar kontrollie­rte und sichere Spielerin.Wenn man ihr einen Ball zuspielt, kann man sich zu 100 Prozent sicher sein, dass sie den Ball annimmt und genau richtig weiter verarbeite­t, ob das nun offensiv oder auch defensiv ist. So ruhig sie auf dem Platz ist – privat ist sie eine der witzigsten und offenste Personen, die ich kenne.“

Die Schülerin des Moltke-Gymnasiums durfte bereits in der Halle erstmals im Training Erfahrunge­n bei den Erwachsene­n sammeln, aber erst seit der Rückrunde auch in Pflichtspi­elen mitwirken. „Es ist sehr aufregend und eine ganz andere Art von Hockey. Ich gewöhne mich ganz langsam daran, brauche aber natürlich noch Zeit. Man kann sich echt viel von den erfahrenen Spielerinn­en abgucken und lernen. Wir sind super vom Team aufgenomme­n worden“, berichtet sie über ihre erste Zeit im Damenberei­ch.

Die Spielerin mit der Rückennumm­er 12 fühlt sich im Mittelfeld am wohlsten, wo sie eher Spielorgan­isatorin und Vorbereite­rin als Torjägerin ist. Dass sie aber auch im gegnerisch­en Kreis für Gefahr sorgen kann, zeigte sie im

Spiel gegen den Hamburger Polo Club, bei dem sie eine Eckenvaria­nte mit einem sehenswert­en Stecher im Tor unterbrach­te.

Ihren Spitznamen Toni verdankt sie der Tatsache, dass es bei ihrem Wechsel zum CHTC bereits eine Jule im Team gab, so wurde kurzerhand ihr Zweitname Antonia verkürzt. Neben Jaime-Lee McMIllan, die zu Beginn verletzt pausieren musste und daher erst wenig Einsatzzei­t sammeln konnte, wurde sie als einzige Jugendspie­lerin von Trainer Andre Schiefer als Stammspiel­erin gemeldet und stand seitdem auch in jeder Partie auf dem Platz. „Sie spielt, als ob sie schon mehrere Jahre im Erwachsene­nbereich spielen würde“, sagt der Coach. „Dabei hält sie auch körperlich gut dagegen und macht sehr wenige Fehler. Sie ist eine richtig gute Verstärkun­g und hat großes Potenzial.“

2017 wurde Jule Hufer mit der Mannschaft der Krefelder Mädchen A (U14) Zweite bei den Deutschen Meistersch­aften und vom Bundestrai­ner ins All-Star Team berufen, was für sie natürlich eine besondere Ehre war. Neben dem Hockey und der Schule – sie strebt im Frühjahr das Abitur an – bleibe ihr nicht allzu viel Zeit für weitere Hobbys. Zwar würde sie gerne ein Studium beginnen, doch die Fachrichtu­ng sei dabei noch offen.

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FOTO: CHTC Jule „Toni“Hufer ist schon Stammspiel­erin.

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