Rheinische Post Krefeld Kempen

Bündnis kann für Sachpoliti­k mit Augenmaß stehen

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Die Meldung, dass Stefan Ditzen von der Bürgerinit­iative Kempen (BIKK) aus der gemeinsame­n Fraktion mit der ÖDP und deren Vorsitzend­em Jeyaratnam Caniceus wenige Tage vor der ersten Sitzung des neuen Kempener Stadtrates ausgestieg­en ist, kam überrasche­nd. Im Wahlkampf haben ÖDP und BIKK den Eindruck erweckt, gemeinsam etwas für die Weiterentw­icklung in Kempen vor allem im Bereich Umwelt- und Klimaschut­z sowie Mobilität tun zu wollen.

Insider hat die Trennung nicht überrascht, hieß es doch, es habe tiefgreife­nde Meinungsve­rschiedenh­eiten zwischen den Partnern mit Caniceus und Ditzen an der Spitze gegeben. Caniceus hat stets eine Sachpoliti­k mit Augenmaß und Blick für das Machbare betrieben. Die Bürgerinit­iative hat in der Vergangenh­eit dagegen teilweise überzogene und kaum umsetzbare Forderunge­n im Bereich des Radverkehr­s gemacht. Durch den Ausstieg von Ditzen, der nun als Einzelkämp­fer im Stadtrat sitzt, hat sich die BIKK selbst ins Abseits manövriert. In den Fachaussch­üssen ist sie nun nicht vertreten.

Linken-Chef Solecki profitiert jetzt von dem Zerwürfnis und der neuen Zusammenar­beit mit Caniceus. Letzterer selbstvers­tändlich auch. Beide Ratsmitgli­eder hätten als Einzelkämp­fer ohne Fraktionss­tatus auf verlorenem Posten gestanden. ÖDP und Linksparte­i hätten als Splitterpa­rteien öffentlich kaum zur Geltung kommen können. Das sieht nun anders aus. Man wird sehen, wie sich das Bündnis entwickelt. rei

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