Rheinische Post Krefeld Kempen
Shutdown in Sportstätten
Seit 13 Jahren – mittlerweile 78-jährig – betätige ich mich im Fitness-Center Halle 22 in Willich sportlich. Folglich gehöre ich bezüglich Covid 19 zur so genannten Risikogruppe. Ein generelles Sportverbot in Hallen – wie jetzt in Berlin entschieden – halte ich dennoch für völlig überzogen.
Die individuellen Gegebenheiten vor Ort sind meines Erachtens auch zu berücksichtigen. Wer zum Beispiel die Halle 22 betreten will, muss sich draußen vor Beginn die Hände waschen. Und natürlich gibt es eine Maskenpflicht.
In dem ehemaligen Fabrikgebäude sind die Räume bis zu drei Stockwerke hoch und mit einer sehr groß dimensionierten Entlüftungsanlage ausgestattet. Die Zahl der Sportgeräte ist reduziert. Sie sind mit Plexiglas-Trennwänden voneinander getrennt, und nur dort dürfen die Masken abgenommen werden. Nach dem Training sind die Kontaktflächen zu säubern.
Die Zahl der Duschen ist übrigens ebenso reduziert. Sogar die Zahl der Sportlerinnen und Sportler ist in den Räumen begrenzt.
In einer Schlange an der Kasse eines Supermarktes zu stehen, ist die Ansteckungsgefahr erheblich größer als zwei Stunden Training. Denn nicht alle Menschen halten sich im Supermarkt bekanntlich an das Abstandsgebot. In der Halle 22 geht das nicht anders.
Ich würde gerne unseren Ministerpräsidenten Laschet zu einem Besuch in der Halle 22 animieren, um ihm eine differenzierte Sichtweise ans Herz zu legen.
Hans Gerd Segerath, Willich
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