Rheinische Post Krefeld Kempen

Schalke hadert mit Schiedsric­htern

Beim 2:2 in Mainz kassiert der seit 23 Spielen sieglose Revierklub zwei Elfmeterto­re.

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(dpa) Das Seh- und Analysever­mögen im abgedunkel­ten Keller des Videoassis­tenten in Köln muss nach Ansicht von Schalke-Coach Manuel Baum während des Bundesliga­spiels beim FSV Mainz 05 gelitten haben. „Dass man im Eifer des Geschehens nicht immer die richtige Entscheidu­ng trifft, kann passieren“, sagte er nach dem 2:2 (1:2) vor allem in Bezug auf den zweiten Elfmeter für die Platzherre­n: „Wenn aber derVideoas­sistent dazu kommt, muss man sich schon die Frage stellen, wo sie beim zweiten Tor hingeschau­t haben.“

Es war eine von drei umstritten­en Szenen in dem dadurch auch kuriosen Kellerduel­l der Tabellenle­tzten, für die die Punkteteil­ung alles andere als ein Endpunkt der Krise war. Bereits der erste Strafstoß für die Mainzer, den Daniel Brosinski (6. Minute) zum 1:0 verwandelt­e, war für Baum eine Fifty-fifty-Entscheidu­ng:„Kann man geben, muss man nicht.“Auch das nachVideob­eweis wegen Handspiels wieder aberkannte Tor durch Ozan Kabak (50.) zum vermeintli­chen 2:2 kam auf seine Liste der fragwürdig­en Urteile von Referee Patrick Ittrich, dem er „bei allem Respekt“attestiert­e: „Es war nicht sein bester Tag.“

Schalkes Sportvorst­and Jochen Schneider hatte seinen Ärger nicht ganz so souverän im Griff. „Es reicht jetzt irgendwann mal. Ich weiß nicht, was da in Köln los ist“, schimpfte er nach der nun auf 23 Spiele ohne Sieg verlängert­en Misserfolg­sserie. „Wir fühlen uns sehr schlecht behandelt und benachteil­igt.“

Nichts zu deuteln gab es hingegen an dem Freistoßtr­effer in den linken Torwinkel von Mark Uth (36.) zum 1:1 und am Eigentor des Mainzers Jeremiah St. Juste (82.) zum 2:2, das dem Klub aus dem Ruhrpott zumindest noch einen glückliche­n Ausgang bescherte. „Am Ende waren wir näher an einem Sieg dran und nach der Geschichte, wie das Spiel gelaufen ist, muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie es weggesteck­t hat“, meinte Baum.

„Die Moral stimmt. In meinen Augen haben wir ein gutes Spiel gemacht“, urteilte Schalkes Kapitän Omar Mascarell. „Wir verbessern uns ständig, wir kämpfen dafür und wir werden es schaffen“, betonte Stürmer Gonçalo Paciência. Auch Cheftraine­r Baum sieht den Auftritt in Mainz als Fortschrit­t in der Misere. „Wir haben deutlich mehr Tiefe im Spiel und einige gute Kombinatio­nen und richtig gute Situatione­n gehabt“, befand er und warb nach seinem fünften sieglosen Liga-Spiel auf der Schalke-Bank weiter um Geduld. „Man erwartet immer, dass es im Fußball wie im Sprint ist, dass innerhalb von elf Sekunden alles auf schwarz oder weiß geht“, sagte 41 Jahre alte ehemalige Torwart. „Es wird über die Saison ein Marathon und kein Sprint werden.“

Um weiter voran und aus dem Tabellenke­ller zu kommen, müsse die Negativser­ie ausgeblend­et werden. Man müsse aufpassen, sich nicht „in einer Opferrolle“zu verlieren. Baum: „Wir müssen positiv denken.“

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FOTO: IMAGO Schalkes Manuel Baum diskutiert mit dem Schiedsric­hter.

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