Rheinische Post Krefeld Kempen

Zverev verpasst dritten Titel in Serie

In einem hochklassi­gen Finale muss sich der Deutsche in Paris Daniil Medwedew geschlagen geben.

- VON LARS REINEFELD

(dpa) Alexander Zverev hat seinen dritten Titel in Serie knapp verpasst. Deutschlan­ds bester Tennisspie­ler musste sich am Sonntag im Finale des Masters-1000-Turniers in Paris dem Russen Daniil Medwedew mit 7:5, 4:6, 1:6 geschlagen geben. Zuletzt hatte Zverev die beiden Turniere in Köln gewonnen, nun musste er nach zwölf Siegen hintereina­nder wieder eine Niederlage einstecken. Dennoch fährt der 23-Jährige mit viel Selbstvert­rauen zu den ATP Finals der acht besten Profis des Jahres, die am nächsten Sonntag in London beginnen. 2018 hatte er die Finals gewonnen.

Medwedew nutzte nach 2:07 Stunden seinen zweiten Matchball. Im siebten Vergleich mit dem Russen war es für Zverev erst die zweite Niederlage. Letzter deutscher Sieger in Paris bleibt damit Boris Becker. Der dreimalige Wimbledons­ieger gewann beim Turnier der zweithöchs­ten Kategorie vor 28 Jahren im Finale gegen den Franzosen Guy Forget.

Trotz der Niederlage war Zverev nicht unzufriede­n und ging in seiner Rede auf dem Centre Court auch auf die Schlagzeil­en der vergangene­n Wochen über sein Privatlebe­n ein. „Unter der Maske lächle ich, da können die Leute versuchen, was sie wollen“, sagte Zverev. „Ich habe die Leute, die ich liebe, um mich. Ich fühle mich gut auf dem Platz. Mir geht es großartig“, sagte Zverev.

Nach seinen beiden Triumphen in Köln war es in einigen Medien vor allem umVorwürfe seiner Ex-Freundin Olga Scharipowa gegangen, die Zverev zurückweis­t. „Ich habe gelernt, dass es immer Leute geben wird, die es nicht gut mit dir meinen. Sie wollen, dass du, wenn du oben bist, fällst. Es liegt an mir, das nicht zuzulassen“, hatte Zverev bereits nach seinem Sieg gegen Rafael Nadal am Samstag gesagt.

Sportlich ließ sich Zverev in Paris von all der Unruhe nicht ablenken. Er knüpfte auch gegen Medwedew an seine starke Leistung aus dem Halbfinale an. Dort hatte er Nadal überrasche­nd mit 6:4, 7:5 bezwungen und gegen den French-Open-Champion aus Spanien seinen zweiten Sieg im siebten Aufeinande­rtreffen gefeiert. Beeindruck­ende 37 Winner und 15 Asse schlug der 23-Jährige dem an Nummer eins gesetzten Nadal um die Ohren und ließ dem Spanier damit keine Chance.

Auch gegen Medwedew funktionie­rte der Aufschlag von Zverev wieder sehr gut. Da sich aber auch der Russe zunächst beim eigenen Service keine Blöße gab, blieb der erste Satz komplett ausgeglich­en. Erst beim Stand von 6:5 erspielte sich Zverev als erster Spieler drei Breakbälle und nutzt den dritten Satzball nach 42 Minuten zum Gewinn des ersten Durchgangs. Ein lautes „Jaaaaa“von Zverev hallte durch die nahezu komplett leere Accor Arena von Paris.

Doch Medwedew steigerte sich nun zusehends und erhöhte im weitewren Spielverla­uf auch deutlich den Druck. Auf der anderen Seite schien Zverev ein bisschen müde zu werden. Zu Beginn des zweiten Satzes konnte die deutsche Nummer eins noch Breakbälle abwehren, doch zum 4:5 musste er erstmals in diesem Finale sein Service abgeben. Nach 1:34 Stunden schaffte Medwedew den Satzausgle­ich. Der Russe war nun nicht mehr zu stoppen. Dem Weltrangli­sten-Fünften gelangen im dritten Satz zwei schnelle Breaks, der Widerstand von Zverev war nun gebrochen. „Ich war am Ende müde“, gab Zverev unumwunden zu.

 ?? FOTO: CHRISTOPHE ENA/DPA ?? Alexander Zverev beim Return im Finales des Masters in Paris gegen Daniil Medwedew. Diesmal reichte es nicht zum Sieg.
FOTO: CHRISTOPHE ENA/DPA Alexander Zverev beim Return im Finales des Masters in Paris gegen Daniil Medwedew. Diesmal reichte es nicht zum Sieg.

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