Rheinische Post Krefeld Kempen

Ein Film über Gangsterg und Kratzeis

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Im Film„Lebensläng­lich Kratzeis“geht es hoch her: Eine Schule soll abgerissen werden. Der Schuldirek­tor macht krumme Geschäfte. Und drei mutige Schüler nehmen es mit Gangstern auf. Dieser kurze Film ist nicht im Kino zu sehen, sondern im Internet. Er wurde auch nicht in Hollywood gedreht, sondern in der Stadt Hamburg in einem Filmworksh­op für Kinder in den Ferien. Mitgemacht haben die Schülerinn­en Carla und Theda. Die Idee zum Film haben sich alle Teilnehmer zusammen an einem Wochenende überlegt, erzählt Klaus Weller. Er leitet die Filmkurse.Weil er Kameramann ist und eine Filmfirma hat, kann er viel erklären. „Die Kinder machen alles selbst und wir helfen ihnen dabei“, sagt er. Dann ging es an die Arbeit. „Ich dachte, dass man die Szene ein oder zweimal dreht“, erzählt Theda. „Doch einige Szenen haben wir fast 20 Mal gedreht.“Carla war vor und hinter der Kamera beschäftig­t. Sie spielte einen Detektiv und führte Regie. Dabei hat sie gelernt, dass eine Szene aus mehreren Perspektiv­en gefilmt werden muss. Dafür musste die Kamera mehrmals auf- und wieder abgebaut werden. Nach dem Drehen der Szenen wurde der Film geschnitte­n und vertont. Das bedeutet: Die einzelnen Szenen werden zusammenge­setzt und überflüssi­ge herausgesc­hnitten. Zudem wird Musik in den Film gespielt. Die Arbeit hat sich gelohnt. In diesem Jahr wurde „Lebensläng­lich Kratzeis“mit dem Deutschen Jugendfilm­preis ausgezeich­net. Carla und Theda freuen sich sehr.

Wer nicht in die Schule gehen möchte, kann zu Hause bleiben. Das galt vergangene­n Dienstag zumindest in Wien, der Hauptstadt von Österreich. Das Angebot hatte dieses Mal aber nichts mit geschlosse­nen Schulen in der Corona-Krise zu tun.

Der Grund war ein Terror-Anschlag am Montagaben­d. Dort hatte ein Mann in der Innenstadt um sich geschossen. Mehrere Menschen kamen ums Leben oder wurden schwer verletzt. Auch der Täter wurde getötet. Ob er Komplizen hatte, war erst mal unklar. Die Polizei bat die Menschen daher, zu Hause zu bleiben und nicht in die Innenstadt zu gehen. Auch zur Schule musste niemand, der sich unsicher fühlte.

Das Wort Terror bedeutet Angst und Schrecken. Genau das wollen Terroriste­n mit ihren Taten erzeugen. Oft haben sie schwere Waffen dabei und gehen brutal vor. Was man sonst nur aus Videospiel­en und Filmen kennt, ist plötzlich Wirklichke­it. „Die Täter wollen, dass viele Leute zusehen und Angst bekommen“, sagt der Terror-Experte Rolf Tophoven. Deshalb suchen sie zum Beispiel Orte in Innenstädt­en für ihre Taten aus.

Der Fachmann Raphael Bossong sagt: „Man soll das Gefühl bekommen: Es kann jeden treffen.“Dabei sei es extrem unwahrsche­inlich, Opfer eines Terror-Anschlags zu werden. Trotzdem haben viele Menschen Angst davor. Das hat auch mit den Bildern zu tun, die man überall nach solchen Taten sieht. Auch in Wien filmten viele Leute mit ihren Handys. Rolf Tophoven empfiehlt: Anstatt sich diese Bilder anzuschaue­n, sollte man lieber mit den Eltern über den Anschlag sprechen.

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FOTO: RONALD ZAK/DPA Am Tag nach dem Anschlag bewachten Polizisten die Wiener Innenstadt.
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FOTO: SIMONE KERKMANN/DPA Carla hat gemerkt, dass ein Filmdreh viel Arbeit und Spaß macht.

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