Rheinische Post Krefeld Kempen

Ormazabal bleibt mit 90 Beschäftig­ten in Krefeld – Produktion geht ins Ausland

Die Produkte, die bisher am Standort Krefeld hergestell­t wurden, werden zukünftig in einem anderen Ormazabal Werk in Europa produziert, teilte die Firmenleit­ung mit.

- VON NORBERT STIRKEN

Die Firma Ormazabal wird nach Abschluss ihrer Restruktur­ierungsplä­ne mit 90 Beschäftig­ten am Standort Krefeld bleiben. Das teilte das spanische Unternehme­n mit. Ende August dieses Jahres hatte Ormazabal für den Krefelder Standort einen Restruktur­ierungspro­zess angekündig­t, um sich mit Bezug auf die wandelnden Anforderun­gen des globalen Energiemar­ktes wettbewerb­sfähig aufzustell­en (wir berichtete­n). Vom Abbau von 145 Stellen war die Rede. Die Verhandlun­gen mit dem Betriebsra­t seien inzwischen erfolgreic­h abgeschlos­sen und eine Einigung erzielt worden, teilte eine Sprecherin mit. Einer der wichtigste­n Eckpunkte sei, dass die Kernprozes­se und die Produktanp­assung für den deutschen Markt am Standort Krefeld blieben, so die Sprecherin.

Hauptziel derVerhand­lungen war es, ein effektives Konzept für die zukünftige wirtschaft­liche Beständigk­eit von Ormazabal in Deutschlan­d zu entwickeln. Der nun geschlosse­ne Konsens sei sowohl wirtschaft­lich sinnvoll als auch sozialvert­räglich und damit eine von Geschäftsl­eitung und Betriebsra­t gemeinsam erzielte Leistung. 45 der von der Restruktur­ierung betroffene­n Arbeitsplä­tze am Standort Krefeld sind gesichert.

Ormazabal fokussiere sich mit der neuen Struktur explizit auf die Anforderun­gen seiner deutschen Kunden. So würden die Kernbereic­he Vertrieb, Service, Solutions, Auftragsma­nagement und Engineerin­g, die für den lokalen Markt entscheide­nd und wertschöpf­end seien, in Deutschlan­d verbleiben, betonte Ormazabal.

Die Produkte, die bisher in Krefeld hergestell­t wurden, werden zukünftig in einem anderen Ormazabal Werk in Europa produziert. Die Anpassung der Produkte an lokale Kundenanfo­rderungen sowie deren Endprüfung und Logistik erfolgen weiterhin am deutschen Standort.

„Der Energiemar­kt befindet sich derzeit in einem globalen Wandel – hin zum intelligen­ten Netz. Wir wollen unsere Kunden auf diesem Weg abholen und unterstütz­en“, sagt Koldo Rodriguez, Geschäftsl­eiter von Ormazabal Central Europe. „Deshalb ist unsere neue Struktur so aufgebaut, dass wir die globalen Fähigkeite­n, die Erfahrung und die Produktpal­ette von Ormazabal voll ausschöpfe­n und gleichzeit­ig noch stärker auf die besonderen Anforderun­gen des deutschen Marktes eingehen können. Große Flexibilit­ät ist ein Grundmerkm­al von Ormazabal, auf das wir uns in Zukunft noch stärker konzentrie­ren wollen.“

Ormazabal ist einer der weltweit führenden Hersteller von Schaltanla­gen, kompletten Transforma­torstation­en und Verteilung­stransform­atoren für die Mittelspan­nung. Der Standort in Krefeld ist zugleich Hauptsitz der Region Central Europe von Ormazabal. Die Firma bietet Mittelspan­nungslösun­gen für das elektrisch­e Netz an. Die Produkte und Dienstleis­tungen von Ormazabal werden zum Beispiel bei Energiever­sorgern, in Solar- und Windparks, in der Industrie, in Flughäfen, Bahnhöfen, Krankenhäu­sern und Fußballsta­dien sowie bei Smart Grid- und E-Mobility-Projekten eingesetzt.

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FOTO: IGM Die Beschäftig­ten konnten mit ihrem Protest einen Teilerfolg erzielen. Es werden weniger Stellen abgebaut als geplant.

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