Rheinische Post Krefeld Kempen
Krefelder Eltern kritisieren Schulministerin
Krefelder Eltern wenden sich an die Landesschulministerin Yvonne Gebauer. Sie wollen die Stadt unterstützen, damit es Teilungen von Schulklasse – Hybridunterricht – geben kann, wenn das Infektionsgeschehen hoch ist. „Dafür muss es Regelungen und vor allem Konzepte geben.“
Sorgen um die Gesundheit von Schülern und Lehrern macht sich die Schulpflegschaft einer Schule in Krefeld. In einem Brief an die Landesfachministerin Yvonne Gebauer macht sie einerseits die bisherigen Mängel im Umgang mit der Corona-Pandemie deutlich und appelliert andererseits, „den Schulen und kommunalen Schulämtern umfassenderes Handwerkszeug und klare Anweisungen an die Hand zu geben, um sicher durch diese unruhigen Fahrwasser zu schiffen“.
Die organisatorischen Herausforderungen sind nicht mehr zu bewältigen. „Mehr als eine Woche nach Bekanntwerden von Kontakten von Schülern unserer Schule zu Covid-Positivgetesteten und der Vorlage von Adressdaten unserer Schüler beim Gesundheitsamt, liegt in Teilen weder der Schule noch den Schülerinnen und Schüler, geschweige denn den Eltern, eine umfassende Information des Gesundheitsamtes vor. Teilweise haben sich Schülerinnen und Schüler völlig selbstständig in Quarantäne begeben beziehungsweise auch die Quarantänefrist von 14 Tagen selbst in Chatgruppen diskutiert und festgelegt. Dies kann weder als Privatperson noch als Ministerin in Ihrem Sinne sein“, heißt es wörtlich. Corona sei eine Krise, die nur als Solidargemeinschaft geschultert werden könne. Zahlreiche Gesundheitsämter klagen seit Oktober über personelle Engpässe.
Der größte Unmut herrsche darüber, dass die Schulministerin mit inaktuellen Zahlen argumentiere, erklärte Marita Kühne von der Schulpflegschaft. Das Ministerium handele seit Monaten nicht. Es gebe lediglich eine Handreichung für den Fall, dass alle zu Hause sind, also für den kompletten Lockdown.
Die Ministerin argumentiere in der Öffentlichkeit mit rund zwei Wochen alten Zahlen. Dabei liefere die Internetseite lzg.NRW.de täglich einen Überblick über das Infektionsgeschehen in NRW und in jeder Kommune – und zwar nach Altersgruppen.„Jeder weiß, Menschen zwischen 0 und 19 Jahren sind Kitakinder und Schüler“, sagte Marita Kühne. Die genannte Seite lzg.NRW. de ist eine Seite des Landes NRW. “Diese Seite steht auch der Schulministerin zur Verfügung. Von einem Schulministerium muss man erwarten können, dass öffentliche Zahlen der Landes NRW auch genutzt werden.”
Die Zeit sei deutlich überschritten, wo Eltern, Kinder und Bürger dieser Stadt und des Landes NRW das hinnehmen sollten.„Ich möchte mit der Stadt Krefeld dafür kämpfen, dass es Teilungen von Schulklasse geben kann, wenn das Infektionsgeschehen hoch ist und dafür muss es Regelungen und vor allem Konzepte geben. Schule muss aufrecht erhalten werden, aber klug und mit dem Blick nach vorne und nicht zurück, wie Frau Gebauer es tut“, betonte Marita Kühne.„Es ist Punkt 12, wir haben keine Zeit mehr. Es muss jetzt gehandelt werden.