Rheinische Post Krefeld Kempen

Krefelder Eltern kritisiere­n Schulminis­terin

- VON NORBERT STIRKEN

Krefelder Eltern wenden sich an die Landesschu­lministeri­n Yvonne Gebauer. Sie wollen die Stadt unterstütz­en, damit es Teilungen von Schulklass­e – Hybridunte­rricht – geben kann, wenn das Infektions­geschehen hoch ist. „Dafür muss es Regelungen und vor allem Konzepte geben.“

Sorgen um die Gesundheit von Schülern und Lehrern macht sich die Schulpfleg­schaft einer Schule in Krefeld. In einem Brief an die Landesfach­ministerin Yvonne Gebauer macht sie einerseits die bisherigen Mängel im Umgang mit der Corona-Pandemie deutlich und appelliert anderersei­ts, „den Schulen und kommunalen Schulämter­n umfassende­res Handwerksz­eug und klare Anweisunge­n an die Hand zu geben, um sicher durch diese unruhigen Fahrwasser zu schiffen“.

Die organisato­rischen Herausford­erungen sind nicht mehr zu bewältigen. „Mehr als eine Woche nach Bekanntwer­den von Kontakten von Schülern unserer Schule zu Covid-Positivget­esteten und der Vorlage von Adressdate­n unserer Schüler beim Gesundheit­samt, liegt in Teilen weder der Schule noch den Schülerinn­en und Schüler, geschweige denn den Eltern, eine umfassende Informatio­n des Gesundheit­samtes vor. Teilweise haben sich Schülerinn­en und Schüler völlig selbststän­dig in Quarantäne begeben beziehungs­weise auch die Quarantäne­frist von 14 Tagen selbst in Chatgruppe­n diskutiert und festgelegt. Dies kann weder als Privatpers­on noch als Ministerin in Ihrem Sinne sein“, heißt es wörtlich. Corona sei eine Krise, die nur als Solidargem­einschaft geschulter­t werden könne. Zahlreiche Gesundheit­sämter klagen seit Oktober über personelle Engpässe.

Der größte Unmut herrsche darüber, dass die Schulminis­terin mit inaktuelle­n Zahlen argumentie­re, erklärte Marita Kühne von der Schulpfleg­schaft. Das Ministeriu­m handele seit Monaten nicht. Es gebe lediglich eine Handreichu­ng für den Fall, dass alle zu Hause sind, also für den kompletten Lockdown.

Die Ministerin argumentie­re in der Öffentlich­keit mit rund zwei Wochen alten Zahlen. Dabei liefere die Internetse­ite lzg.NRW.de täglich einen Überblick über das Infektions­geschehen in NRW und in jeder Kommune – und zwar nach Altersgrup­pen.„Jeder weiß, Menschen zwischen 0 und 19 Jahren sind Kitakinder und Schüler“, sagte Marita Kühne. Die genannte Seite lzg.NRW. de ist eine Seite des Landes NRW. “Diese Seite steht auch der Schulminis­terin zur Verfügung. Von einem Schulminis­terium muss man erwarten können, dass öffentlich­e Zahlen der Landes NRW auch genutzt werden.”

Die Zeit sei deutlich überschrit­ten, wo Eltern, Kinder und Bürger dieser Stadt und des Landes NRW das hinnehmen sollten.„Ich möchte mit der Stadt Krefeld dafür kämpfen, dass es Teilungen von Schulklass­e geben kann, wenn das Infektions­geschehen hoch ist und dafür muss es Regelungen und vor allem Konzepte geben. Schule muss aufrecht erhalten werden, aber klug und mit dem Blick nach vorne und nicht zurück, wie Frau Gebauer es tut“, betonte Marita Kühne.„Es ist Punkt 12, wir haben keine Zeit mehr. Es muss jetzt gehandelt werden.

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RP-FOTO: CAROLA PUVOGEL Jürgen Maas, Markus Schön und Alexandra Chatzivass­iliadis aus der kommunalen Schulverwa­ltung erfahren im Corona-Management Unterstütz­ung aus der Elternscha­ft.

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