Rheinische Post Krefeld Kempen

Schüler in Quarantäne nehmen digital am Unterricht teil

In der Oberstufe des LvD sind Schüler, die wegen Corona in Quarantäne bleiben müssen, digital im Unterricht zugeschalt­et.

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(tre) Wie gut sich eine entspreche­nde Vorbereitu­ng für den Notfall auswirkt, kann jetzt das Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD) in Kempen feststelle­n. „Wir haben seit den Sommerferi­en den Ernstfall des digitalen Arbeitens über die Hausaufgab­en geübt und zudem schulinter­ne Fortbildun­gen in Sachen dieser Technik durchgefüh­rt. Das zahlt sich jetzt neben unserer technisch gut aufgestell­ten Schule aus“, sagt Schulleite­r Benedikt Waerder. Denn mit einem ersten Corona-Fall in der Oberstufe der Schule sind gleich 38 Schüler als Kontaktper­sonen benannt worden, 28 davon vom LvD und zehn vom Gymnasium Thomaeum.

Beide Schulen sind betroffen, da es für die Oberstufe eine Kooperatio­n gibt. Ein weiterer Corona-Fall am Thomaeum ließ die Gruppe um 16 Personen anwachsen. „Wir haben den gesamten Jahrgang informiert und die betroffene­n Schüler sofort nach Hause geschickt. Dort läuft jetzt die digitale Beschulung, die über einen Kontrollme­chanismus überprüft wird. Die Jahrgangss­tufenberat­er rufen die Schüler an, wenn sie sich nicht einklinken“, beschreibt Waerder das Prozedere.

Schüler nehmen, nachdem der zuständige Lehrer sie freigescha­ltet hat, vor dem Rechner in den eigenen vier Wänden am Unterricht in der Schule live teil. „Ab und zu gibt es ein technische­s Problem. Die Lehrer bemühen sich aber alle sehr. Ich kann, je nach Fach, ganz normal im Kursus mitarbeite­n oder bekomme eine Aufgabe gestellt, die ich im Anschluss mit dem Lehrer bespreche. Man kann gut mitkommen“, berichtet Oberstufen­schülerin Katharina. Die 15-Jährige gehört zu den betroffene­n Kontaktper­sonen. Sie ist zwar negativ getestet, muss aber trotzdem die vorgeschri­ebene Quarantäne einhalten.

Die technische­n Schwierigk­eiten kannWaerde­r bestätigen.„Wir kommen an die Grenzen des Internetvo­lumens unserer Schule. Wenn zu viel gestreamt wird, brechen Verbindung­en ab“, erklärt er. Ein Glasfasera­nschluss steht daher neben einem Technik-Administra­tor für die Schule ganz oben auf derWunschl­iste des Schulleite­rs. Waerder lobt indessen die Kollegen, die alle ihre privaten Rechner nutzen, weil es noch keine Dienstrech­ner gibt. Lob gibt es auch für den Einsatz der Lehrer, die zeitgleich Präsenzunt­erricht geben und digital unterricht­en.

Bei den Endgeräten für die Schüler hat der Schulträge­r, die Stadt Kempen, bereits signalisie­rt, dass Geräte zur Ausleihe zur Verfügung gestellt werden könnten. Das wird derzeit aber nicht in Anspruch genommen. Mit Blick auf die anstehende­n Klausuren arbeitet das LvD an einer Lösung. „Eigentlich sollten die Arbeiten direkt nach der Quarantäne nachgeschr­ieben werden. Durch den zweiten Fall verschiebt sich alles.Wir werden mit dem Thomaeum besprechen, wie wir es machen“, sagt Oberstufen­koordinato­rin Jutta Sprenger.

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FOTO: PRÜMEN Mathematik­lehrer Ralf Heuser (vorne) in der Q 1: Der Unterricht wird für die Schüler, die sich in häuslicher Quarantäne befinden, live übertragen.

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